Forscher arbeiten an einem mobil nutzbaren Medikationsplan für Patienten, Ärzte und Apotheker. Die Anwendung soll – unter anderem als App – Informationen zur Medikation aus verschiedenen Formaten und Quellen aufnehmen und abbilden.
Ein durchgängiger und lückenloser Medikationsplan bringt unmittelbare Vorteile für den Patienten. Eine solche Übersicht erlaubt es beispielsweise Ärzten und Apothekern, mögliche Wechselwirkungen zwischen Medikamenten zu prüfen und auszuschließen. „Ohne eine intelligente Einbindung aller den Patienten behandelnden Stellen lässt sich gerade im Notfall kaum nachvollziehen, welche Medikation ein Patient aktuell erhält“, sagt Dr. Romy Elze, Projektverantwortliche des Instituts für Angewandte Informatik e.V. (InfAI). Dieses arbeitet mit der Abteilung für Betriebliche Informationssysteme der Universität Leipzig am Projektes „AMME – Semantische Integration von Medikationsplänen unterschiedlicher Struktur“ zusammen. Auch die Ursache für möglicherweise auftretende Nebenwirkungen könne mit einem solchen Plan jederzeit nachvollzogen werden.
Für die zeitsparende Übermittlung durch den Patienten an die verschiedenen Ärzte, Apotheker oder Pflegedienste soll der Medikationsplan auch in einem QR-Code verschlüsselt werden. Damit wird die Transparenz und Verständlichkeit des Planes für den Patienten verbessert, da dieser im Mittelpunkt des Informationsaustausches steht.
Die Forscher arbeiten mit einem Leipziger Softwareunternehmen, einem EDV-Dienstleister aus Markkleeberg sowie der Selbstständigen Abteilung für Allgemeinmedizin der Universität Leipzig zusammen. Gemeinsam wollen sie eine Softwarearchitektur entwickeln, mit der alle wichtigen Informationen aus verschiedenen Quellen wie Arztbriefen, Rezepten oder Barcodes in den Medikationsplan eingebunden und einheitlich dargestellt werden können. Unterstützt wird das Vorhaben unter anderem auch vom Zentrum für Arzneimittelsicherheit an der Universität Leipzig als assoziiertem Partner.
Das Forschungsprojekt startete Mitte vergangenen Jahres und wird bis zum 30. Juni 2017 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert.
Weitere Informationen: amme.infai.org
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