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Was die künstliche Bauchspeicheldrüse nützt

Diabetes-Therapie
Was die künstliche Bauchspeicheldrüse nützt

Was die künstliche Bauchspeicheldrüse nützt
Das Schema zeigt, welche Bestandteile zusammen als künstliche Bauchspeicheldrüse wirken (Bild: modifiziert aus Hovorka R, Nat Rev Endocrinol 2011)
Eine neue Studie zeigt: Patienten mit Typ-2-Diabetes profitieren bei einem Klinikaufenthalt von einer künstlichen Bauchspeicheldrüse. Die von einem Algorithmus gesteuerte Insulinabgabe führte zu einer deutlich besseren Blutzuckereinstellung.

Rund ein Fünftel der in ein Krankenhaus eingewiesenen Patienten leidet an einem durch Diabetes bedingten erhöhtem Blutzuckerspiegel. Die Einstellung des Blutzuckers im Klinikum ist eine große Herausforderung: akute Krankheit, Änderungen in der Ernährung, Einnahme von Medikamenten und medizinische Behandlungen führen zu raschen Änderungen des Insulinbedarfs und zu Schwankungen des Blutzuckers. Eine stabile Blutzuckereinstellung ist jedoch eine wichtige Voraussetzung für eine optimale Genesung und das Vermeiden von Komplikationen.

Studie zu Diabetesmanagement

In Zusammenarbeit mit der Universität Cambridge, England, und im Rahmen des neu gegründeten Schweizer Diabetes Center Bern erforschte die Universitätsklinik für Diabetologie, Endokrinologie, Ernährungsmedizin und Metabolismus zusammen mit anderen Kliniken des Inselspitals Bern, inwiefern die künstliche Bauchspeicheldrüse – fachsprachlich das künstliche Pankreas genannt – das Diabetesmanagement im Spital verbessern kann.

Das künstliche Pankreas hat sich bewährt

Der Schweizer Studienleiter Prof. Christoph Stettler und die Schweizer Studienärztin Dr. Lia Bally betonen das Potenzial neuster Diabetestechnologie für die Krankenhausversorgung von Menschen mit Diabetes: „Das künstliche Pankreas hat sich in unserer Studie bewährt“, so Lia Bally. „Im Vergleich zur herkömmlichen Therapie wiesen Patientinnen und Patienten fast viermal öfter einen idealen Blutzuckerwert auf. Werte oberhalb des Zielbereichs wurden um ein Viertel reduziert und der Blutzuckerverlauf zeigte signifikant weniger Schwankungen. Der große Vorteil des künstlichen Pankreas liegt in der prompten Reaktion auf einen veränderten Insulinbedarf.“

Praktikabel, wirksam und sicher

Insgesamt wurden 136 stationäre Patienten mit Typ-2-Diabetes in Bern und Cambridge rekrutiert. Nach dem Zufallsprinzip erhielten die Studienteilnehmer entweder die herkömmliche Therapie mit manuellem Nachmessen und Insulininjektionen oder die Blutzuckereinstellung erfolgte mit dem künstlichen Pankreas.

Das künstliche Pankreas besteht aus einem kontinuierlichen Glukosesensor, einer Insulinpumpe und einem Kontrollalgorithmus, der die Insulinabgabe je nach Blutzuckerwert bedarfsgerecht reguliert. Das System kann in 15 min installiert werden und übernimmt die Blutzuckereinstellung autonom.

Das künstliche Pankreas erwies sich als wirksam, praktikabel und sicher im Spital einsetzbar: Die Blutzuckereinstellung der teilnehmenden Patienten verbesserte sich im Vergleich zur herkömmlichen Insulintherapie signifikant, mit vergleichbaren Insulinmengen und ohne Auftreten vermehrter Unterzuckerungen. 98 % der Patienten waren mit der Blutzuckerregulation über das künstliche Pankreas zufrieden und 100 % würden das neue System anderen mit Typ-2-Diabetes im Spital weiterempfehlen.

www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa1805233?af=R&rss=currentIssue

www.insel.ch

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