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Vom Stützen zum Denken

Zelldifferenzierung: Neubildung von Nervenzellen gelungen
Vom Stützen zum Denken

Vom Stützen zum Denken
Stützzellen wurden aus der Großhirnrinde von Patienten isoliert und durch Expression von zwei Transkriptionsfaktoren in Neurone umgewandelt (weiß-gefärbte Zelle in der Mitte mit langen Fortsätzen) Bild: Helmholtz Zentrum München
Wissenschaftlern des Helmholtz Zentrums München ist es gelungen, Stützzellen des menschlichen Gehirns in funktionelle Nervenzellen umzuwandeln.

Nur zwei so genannte Transkriptionsfaktoren sind notwendig, um Stützzellen aus dem erwachsenen Gehirn von Patienten wieder in funktionelle Nervenzellen umzuwandeln. Transkriptionsfaktoren sind regulatorische Proteine, die in der Zelle steuern, welche Gene aktiv und welche inaktiv sind. Die Wissenschaftler konnten in ihrer aktuellen Studie zeigen, dass Stützzellen des menschlichen Gehirns direkt in Nervenzellen umgewandelt werden können – ohne den Umweg über pluripotente Stammzellen. Geleitet wurde die Studie von Professor Magdalena Götz, Direktorin des Instituts für Stammzellforschung am Helmholtz Zentrum München und Inhaberin des Lehrstuhls für Physiologische Genomik der Ludwig-Maximilians-Universität München, und Professor Benedikt Berninger, jetzt an der Universität Mainz.

Im Tiermodell hatten Professor Götz und ihr Team in Studien seit 2002 wiederholt gezeigt, dass die Umprogrammierung von Stützzellen aus dem Gehirn in Nervenzellen auch ohne Umweg über Stammzellen möglich ist und sich die entstehenden Zellen normal verhalten, also funktionale Kontakte und Netzwerke ausbilden. Nun ist der Nachweis erstmals auch beim Menschen erbracht. Das Team um Magdalena Götz und Benedikt Berninger veröffentlichte die Studie in der aktuellen Ausgabe des renommierten Fachmagazins „Cell Stem Cell“.
Das langfristige Ziel dieser bahnbrechenden Arbeiten ist es, die Umprogrammierung nach Gehirnverletzungen direkt auslösen zu können. „Wir werden nach Wirkstoffen suchen, die es ermöglichen, Stützzellen bei Traumapatienten zu aktivieren und so die Selbstheilung des verletzten Gehirns zu aktivieren“, beschreibt Götz die nächsten Schritte der Münchner Helmholtz-Forscher.
Dass differenzierte Zellen aller Organe mit Hilfe von Transkriptionsfaktoren in frühe, sogenannte pluripotente Stammzellen umgewandelt werden können, hatte der Japaner Professor Shinya Yamanaka 2006 bewiesen, der dieses Jahr dafür mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet wird.
Weitere Informationen: www.helmholtz-muenchen.de
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