Mit einer neu entwickelten Zellkulturtechnik lassen sich die Vorgänge des Tumorwachstums in Echtzeit und ohne aufwendige Tierversuche studieren. Wissenschaftler der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) befassen sich dabei insbesondere mit Hirntumoren. Das Team um den Neurowissenschaftler PD Dr. Nicolai Savaskan hat dazu eine 3D-Zellkulturtechnik namens VOGiM (Vascular Organotypic Glioma Impact Model) entwickelt, die es ermöglicht, die Gefäßbildung von Tumoren und deren Interaktion mit Immunzellen über mehrere Tage in einem organotypischen Kontext zu verfolgen. So lassen sich den Angaben zufolge neue Medikamente und Therapien direkt analysieren und Nebenwirkungen schneller und besser erfassen als mit konventionellen Zellkulturtechniken. Darüber hinaus hilft die VOGiM-Technik, bei Gefäßstudien auf Tierversuche zu verzichten oder diese zumindest zu reduzieren. Gewebeproben von Nagetierhirnen werden mit Tumorzellen mit fluoreszierenden Reportergenen infiziert. Im Experiment lässt sich dann etwa das Wachstum von Tumorzellen und Blutgefäßen und das Absterben von Zellen beobachten sowie der Einfluss von Medikamenten testen. Ziel ist es, neue Hybridmoleküle aus der Pflanzen- und Tierwelt in diesem System zu überprüfen und neue Behandlungsstrategien zu entwickeln.
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