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Tumor – ja oder nein?

Bauchspeicheldrüse: Neues Verfahren erkennt Tumore besser
Tumor – ja oder nein?

Tumor – ja oder nein?
Der Pfeil zeigt die Anreicherung der schwach radioaktiven Substanz im Insulinom. Da die Substanz über die Nieren ausgeschieden wird, sind auch diese sichtbar Bild: Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Freiburg im Breisgau
Besser als CT und MRT: Forschende des Inselspitals Bern, des Universitätsspitals Basel und des Paul-Scherrer-Instituts haben eine neue Methode zum Erkennen kleiner Tumore in der Bauchspeicheldrüse entwickelt.

Insulinome sind seltene Tumore, die Hormone, insbesondere Insulin, produzieren. Sie befinden sich normalerweise in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) und sind meistens gutartig und klein mit 1 bis 1,5 cm im Durchmesser. Da sie aber unreguliert Insulin ausschütten, verursachen sie immer wieder gefährliche Unterzuckerungen (Hypoglykämien), die zu Verwirrtheit, Krampfanfällen und Bewusstseinsverlust bis zum Koma führen können. Oft dauert es lange, bis die Diagnose gestellt wird. Für die Patienten bedeutet dies eine lange und intensive Leidenszeit.

Die einzige Heilung ist die operative Entfernung des Insulinoms. Dazu braucht der Chirurg die genaue Lokalisation des Tumors. Mit der konventionellen Bildgebung via CT (Computer-Tomographie) und MRT (Magnetresonanz-Tomographie) können 60 bis 70 % dieser Tumore lokalisiert werden. 30 bis 40 % bleiben unentdeckt. Weiterführende Abklärungen waren bisher sehr aufwendig: Zur Messung des Insulins muss ein Katheter in die Pankreas-Gefäße oder die Leber-Vene eingeführt werden, und zur Feststellung eines kleinen Tumors braucht es eine Magenspiegelung mit Ultraschall in der Bauchspeicheldrüse.
Um den Insulinomen auf die Schliche zu kommen, haben die Schweizer Forscher 30 Patienten mit dringendem Insulinom-Verdacht eine künstliche Substanz injiziert, verbunden mit schwach radioaktivem Indium. Die Substanz wird vom Tumor aufgenommen, und dank der schwachen radioaktiven Strahlung ist das Mini- Geschwür in einer Spezial-Kamera gut sichtbar (siehe Abbildung). So konnten 95 % der Insulinome lokalisiert werden. Mit CT oder MRT waren es lediglich 47 %. Der für dieses Forschungsprojekt zuständige Endokrinologe Prof. Emanuel Christ vom Inselspital Bern erläutert: „Es ist wahrscheinlich, dass diese Methode in Zukunft die bisherigen Methoden der Lokalisation von Insulinomen ablösen wird.“
Die neue Methode ist auf der Homepage der Medizinzeitschrift „Lancet“ publiziert worden; die Print-Publikation folgt im September.
Weitere Informationen: Publikation im Lancet Pressemitteilung des Paul Scherrer Insitut
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