Am Berner Inselspital ist die weltweit erste roboterassistierte Cochlea-Implantation gelungen. Der hochpräzise Operationsroboter wurde von Chirurgen und Ingenieuren des Inselspitals und des Artorg Center for Biomedical Engineering Research der Universität Bern entwickelt. Um ein Cochlea-Implantat in das Ohr eines tauben Patienten einzubringen, muss der Chirurg hinter der Ohrmuschel manuell einen exakten Zugang durch den Schädelknochen bis ins Innenohr herstellen; anschließend wird die Implantatelektrode in die Hörschnecke (Cochlea) eingebracht. Ziel war es zu untersuchen, ob computer- und robotergestützte Ansätze zu einem verbesserten, reproduzierbareren Operationsergebnis beitragen können. In Computertomographiebildern des Patienten wird zunächst ein Tunnel von hinter dem Ohr bis in die Cochlea definiert: Sein Durchmesser beträgt beim Eingang 2,5 mm, in der Cochlea 1,8 mm. Diese Trajektorie wird dann mit einem Roboter gebohrt, der auf wenige Zehntelmillimeter genau arbeiten muss. Drei Sicherheitssysteme greifen ineinander: Ein Kamerasystem misst die Positionen von Roboter und Patient und steuert die Roboterbewegungen. Über ein Kraftmesssystem werden die Bohrkräfte mit der Knochenstärke verglichen. Ein Nervenstimulationssystem sendet schwache elektrische Impulse und misst die Rückkopplungen.
Bild: Artorg Center, Universität Bern
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