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Pusten statt Pieksen

Nicht-invasive Diagnostik
Pusten statt Pieksen

Mit einem massenspektrometrischen Verfahren können Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich die Abbauprodukte des Antiepileptikums Valproinsäure (VPA) direkt in der Atemluft messen.

„Der Atem eines Menschen enthält hunderte von chemischen Substanzen“, sagt Renato Zenobi, Professor für Analytische Chemie an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich, „in der Analyse von Atemluft liegt deshalb viel Potenzial für die medizinische Diagnostik.“ So können viele Medikamente und deren Abbauprodukte den Körper über die Nieren oder zu einem geringen Teil auch über die Lunge und die Atemluft verlassen.
Um die richtige Medikamentendosis für Epilepsiepatienten abzuklären, müssen sich diese bislang regelmäßig Blut abnehmen lassen. Zenobi vermutete, dass der Wirkstoff Valproinsäure (VPA) oder seine Abbauprodukte auch im Atem nachweisbar sein müssten, was sich experimentell beweisen ließ.
Beim Test genügt es, in ein Röhrchen zu blasen. Über ein beheiztes Teflonrohr gelangt die Atemluft zum Bereich, wo sie ionisiert wird. Die nunmehr geladenen chemischen Verbindungen werden in das Massenspektrometer eingesaugt, getrennt und gemessen. Derzeit ist das Gerät zwar noch unhandlich wegen der Pumpen. „Die Methode ist jedoch dermaßen breit und universell anwendbar, dass man sich auch viele andere Substanzen in der Atemluft vornehmen kann“, sagt der ETH-Professor. Nicht-invasive Diagnostik gewinnt in der modernen Medizin an Bedeutung. Zenobi hält es deshalb für möglich, dass dereinst jede Arztpraxis über ein Massenspektrometer verfügt, mit dem verschiedene Diagnosen möglich sind.
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