Mit photoakustischen Bildgebungsverfahren lassen sich Zellen und Gewebe dreidimensional darstellen. Bisher wird die Methodik vor allem genutzt, um Blutgefäße zu visualisieren. Tumorzellen dagegen erscheinen transparent und sind somit fast unsichtbar. Wissenschaftler der TU Berlin, der Charité – Universitätsmedizin Berlin und des University College London haben nun Tumorzellen genetisch so verändert, dass sie den körpereigenen Farbstoff Melanin produzieren – damit werden sie für die Photoakustik erkennbar. Ein neuartiger photoakustischer Scanner ermöglicht es zudem, die Tumorzellen selbst in tieferen Gewebeschichten aufzuspüren. Er beruht auf einer rein optischen Messung des Ultraschallfeldes. Die extrem kleinen Detektoren erzeugen 3D-Bilder in sehr hoher Auflösung und ermöglichen Untersuchungen in Geweberegionen von lebenden Organismen mit Bildtiefen bis zu 1 cm. Die molekulare Bildgebung macht sich das unterschiedliche Absorptionsspektrum von Gewebefarbstoffen zunutze, die nach der Veränderung der Erbinformation eben auch die Zellen im Tumorgewebe kennzeichnen. So wurden nicht-invasive Langzeitstudien der Tumorentwicklung über Zeiträume von mehreren Wochen möglich. Denn die genetisch veränderten Zellen produzieren den Farbstoff Melanin nicht nur kurzfristig, sie geben die modifizierte Erbinformation bei der Teilung auch an die Tochterzellen weiter.
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