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Mit Licht unter die Haut schauen

Laserbasiertes Verfahren: Nebenwirkungen von Krebsmedikamenten aufgeklärt
Mit Licht unter die Haut schauen

Mit Licht unter die Haut schauen
Der Multiphotonen/CARS-Tomograph ermöglicht die Darstellung der unterschiedlichen zellulären Strukturen der Haut, mit gleichzeitiger chemischer Analyse Bild:JenLab
Wissenschaftler haben ein neues laserbasiertes Verfahren zur Untersuchung von Hautkrankheiten entwickelt. Sie konnten dabei auch Erkenntnisse sammeln, wie Nebenwirkungen von Chemotherapeutika an der Haut von Patienten entstehen.

Ärzte besitzen heute mit einer Reihe von modernen hochwirksamen Chemotherapeutika sehr effektive Waffen gegen Krebserkrankungen. Leider kommt es bei den Mitteln oft zu teils schwerwiegenden Nebenwirkungen. Dazu zählen nicht nur Schädigungen im Darm oder an den Haarwurzelzellen, sondern auch sehr schmerzhafte wunde Stellen an der Haut. Besonders häufig treten diese Veränderungen an den Hand- und Fußflächen auf. Oftmals führt das zum Abbruch der gesamten Chemotherapie.

Forschern aus Akademie und Industrie ist es gelungen, zwei laserbasierte bildgebende Verfahren zu kombinieren. So konnten erstmals die chemischen Prozesse unter der Haut verfolgt und aufgeklärt werden. Das neue Gerät ermöglicht mittels der nicht-linearen Raman-Spektroskopie und der Multi-Photonen-Tomographie eine Darstellung der unterschiedlichen zellulären Strukturen der Haut, mit gleichzeitiger chemischer Analyse. Entwickelt wurde der „Multiphotonen/CARS-Tomograph“ von Prof. König und Mitarbeitern der JenLab GmbH, Jena und Saarbrücken sowie unter Mitarbeit des Instituts für Photonische Technologien (IPHT Jena). Die Toptica Photonics AG, München, erarbeitet dafür einen neuen Laser. Mit dem nicht invasiven Verfahren können Ärzte in Echtzeit die Anreicherung der Krebsmedikamente an bestimmten Stellen des Körpers sowie in der Haut untersuchen. So gelang es Prof. Jürgen Lademann und Kollegen von der Charité Universitätsmedizin Berlin den Mechanismus der Nebenwirkung von Chemotherapeutika aufzuklären.
Die Wirkstoffe der Medikamente treten mit dem Schweiß aus dem Körper aus. „ Stellen, an denen man stark transpiriert und die dicke äußere Hautschichten aufweisen, wie die Hand und Fußballen, sind besonders betroffen“, so Prof. Lademann. Die verhornten Hautschichten wirken wie ein Schwamm und reichern die ausgetretenen Wirkstoffe an. Freie Radikale können dann die Hautbarriere zerstören und überwinden. Es kommt zu starken Entzündungsreaktionen. Zusammen mit der Bioskin GmbH in Berlin wurden erste klinische Test durchgeführt, die zeigen, dass eine Behandlung der Stellen mit einer Antioxidantien-Salbe dem Auftreten des Hand- und Fuß-Syndroms vorbeugt.
Weitere Informationen: www.biophotonik.org
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