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Mit Druckwellen Wunden heilen

Brandwunden: Stoßwellenbehandlung verbessert Heilung
Mit Druckwellen Wunden heilen

Mit Druckwellen Wunden heilen
Dr. Ole Goertz, Oberarzt der Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, Handchirurgiezentrum, Referenzzentrum für Gliedmaßentumore, erhält den „Cicatrix Studienpreis 2012“ Bild: Volker Daum, Bergmannsheil
Durch gezielte Stoßwellenbehandlung verbessert sich die Wundheilung bei Verbrennungsverletzungen. Für diese Forschungsarbeit erhielt der Chirurg Dr. Ole Goertz den „Cicatrix Studienpreis 2012“.

Großflächige Wunden bei Patienten mit Verbrennungen sind kritisch, weil sie zu Wundinfektionen und schlimmstenfalls zu einer Blutvergiftung (Sepsis) führen können. Forscher suchen daher neue Wege, den Heilungsprozess solcher Wunden zu beschleunigen und damit die Gefahr von Folgeerkrankungen und Bewegungseinschränkungen durch Vernarbungen für den Patienten zu verringern. Eine Arbeitsgruppe vom Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikum Bergmannsheil unter Leitung des Chirurgen Dr. Ole Goertz verfolgt jetzt einen neuen Ansatz: Die Wissenschaftler prüfen, ob eine gezielte Behandlung mit so genannten Stoßwellen die Wundheilung positiv beeinflusst. Hierbei werden über ein Gerät außerhalb des Körpers Schallwellen erzeugt. Sie werden dann fokussiert als hochenergetische Stoßwellen auf das betroffene Körperareal gerichtet. Durch die wiederkehrende Behandlung können beispielsweise Nierensteine „zerrüttet“ werden. Daneben wird dieses Verfahren auch bei verschiedenen orthopädischen Krankheitsbildern eingesetzt, beispielsweise bei schlecht heilenden Knochenbrüchen.

Nach ersten experimentellen Studien, die Dr. Goertz und sein Team durchgeführt haben, scheint die „Extrakorporale Stoßwellentherapie“ tatsächlich heilungsfördernde Effekte bei Brandwunden zu haben. Parameter wie die Angiogenese, also die Ausbildung neuer Blutgefäße und die Mikrozirkulation des Blutes, werden demnach positiv stimuliert. Daneben beobachteten die Forscher verbesserte Stoffwechselprozesse bei der Interaktion weißer Blutkörperchen (Leukozyten) mit dem Endothel, der innersten Zellschicht der Blutgefäße. Dieser Vorgang ist entscheidend dafür, dass die Leukozyten als körpereigene Abwehrwaffen in entzündetes Gewebe eindringen und Krankheitserreger unschädlich machen können.
„Unsere ersten experimentellen Ergebnisse sind sehr ermutigend“, sagt Dr. Goertz. „Mittelfristig wäre zu prüfen, ob unsere Annahmen auch in klinischen Patientenstudien Stand halten.“ Der Studienpreis, der ihm jetzt für seine Arbeit vom Verein Cicatrix e.V. – Gemeinschaft für Menschen mit Verbrennungen und Narben – zuteil wurde, ist dotiert mit einem Preisgeld von 10000 Euro und soll dazu beitragen, seine Forschungsarbeit zu intensivieren. Der Preis wird überreicht auf der Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV) im Januar 2013.
Weitere Informationen: www.bergmannsheil.de www.cicatrix.de
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