Forscher von Siemens, Erlangen, arbeiten zusammen mit dem US-Unternehmen Xintek im Joint Venture Xin Ray Systems an kleinen und schnellen Röntgenquellen auf Basis von Nanoröhren. Damit könnten mit einem Computertomograph (CT) schnelle Vorgänge im Körper − etwa die Ausbreitung eines Kontrastmittels − in hoher Bildqualität beobachtet werden. Außerdem würde sich die Strahlenbelastung für Patienten bei gleicher Bildqualität gegenüber heutigen Geräten reduzieren.
Nanoröhrchen aus Kohlenstoff seien ideale so genannte Feldemitter, denn sie seien so leitfähig wie Metalle und extrem klein und könnten in weniger als einer millionstel Sekunde aktiviert werden, während das bei einer herkömmlichen Röntgenquelle mehrere hundertstel Sekunden dauere. Die Forscher bringen die Nanoröhrchen auf Metall auf und steuern sie einzeln an, um ein Array von Minielektronenquellen zu erhalten. Ein Serieneinsatz der neuen Röntgenquellen in medizinischem Gerät sei erst in ein paar Jahren realistisch − deutlich früher dagegen könnten Anwendungen in der Industrie und zur Flughafen-Gepäckkontrolle marktreif sein.
Da herkömmliche Röntgensysteme viel Energie verbrauchen, relativ träge reagieren, warm werden und nicht beliebig miniaturisierbar sind, sucht die Medizintechnik nach „kalten“ Elektronenquellen, bei denen die Elektronen untere hoher Spannung aus Metallspitzen oder scharfkantigen Metallen austreten.
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