Neurostimulation kann chronische Schmerzen lindern: Dies belegen klinische Erfahrungen, die in den vergangenen fünf Jahren am Tübinger Universitätsklinikum gesammelt wurden. Angewandt wird das Verfahren bei Schmerzpatienten, denen chirurgische Eingriffe und medikamentöse oder physikalische Therapieformen keine Besserung brachten. Bei einer kleinen Operation mit lokaler Betäubung wird eine Elektrode in den Spinalkanal eingeführt. Den korrekten Sitz bestätigen elektrische Signale, die in der von Schmerzen betroffenen Körperregion ein leichtes Kribbeln erzeugen. Werden bestimmte Nerven gezielt gereizt, so verdrängen diese Signale an den Schaltstellen im Rückenmark und im Gehirn andere Reize, die als Schmerz wahrgenommen werden. Nach der Operation liefert ein kleiner Pulsgenerator, der bei Erfolg unter die Haut verpflanzt wird, die Signale. Die neue Therapieform, deren Kosten bei entsprechender Indikation von den Krankenkassen übernommen werden, kommt den Angaben zufolge unter anderem nach Rückenoperationen, bei Durchblutungsstörungen in Füßen oder Händen oder chronischer Angina Pectoris infrage. 80 % der Patienten erlebten die Intensität des Schmerzes um mindestens die Hälfte reduziert, teilt das Tübinger Universitätsklinikum mit, bundesweites Referenzzentrum für Neurostimulation.
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