Mit der Real-Time Deformability Cytometry (RT-DC) ist es möglich, bereits aus der ersten Blutuntersuchung entscheidende Zusatzinformationen zu gewinnen. Entwickelt wurde die Methode von einem internationalen Forscherteam. Prof. Jochen Guck vom Biotechnologischen Zentrum der TU Dresden, medizinische Kollegen des Uni-Klinikums Carl Gustav Carus Dresden und Partnerinstitute aus Dresden, Cambridge, Glasgow und Stockholm nutzen die Technik der Echtzeit-Verformbarkeitszytometrie, um Tausende von Zellen in einem Blutstropfen in nur wenigen Minuten auf ungewöhnliche Erscheinung und Verformbarkeit hin zu untersuchen und mögliche Krankheiten schnell zu erkennen.
Die Methode zwingt die Blutzellen dazu, extrem schnell durch einen engen mikrofluidischen Kanal zu fließen, während sie von einer schnellen Kamera aufgenommen werden. Ein Computer-Algorithmus kann dann die Größe und Steifigkeit der Blutzellen in Echtzeit analysieren. Das Forschungsteam zeigt, dass dieser Ansatz charakteristische Veränderungen der Blutzellen als Folge von Malaria, Sphärozytose, bakteriellen und viralen Infektionen und Leukämie erkennen kann. Aus diesen Erkenntnissen können nun diagnostische Tests entwickelt werden. Der Ansatz könnte auch genutzt werden, um zu testen, welche Medikamente bei bestimmten Krankheiten eingesetzt werden sollten, und um zu überwachen, ob die Behandlung wie geplant voranschreitet.