Keine Angst vor der OP

Ziel der Fast-Track-Kinderchirurgie ist es, chirurgische Eingriffe möglichst schonend zu gestalten – bei minimaler Belastung der jungen Patienten und kürzest möglichem Krankenhausaufenthalt. Als bislang einzige deutsche Klinik hat die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) mit der Techniker Krankenkasse (TK) einen Vertrag über diese innovative Verfahrensweise abgeschlossen. Beim Wettbewerb „Ideenpark Gesundheitswirtschaft 2012“ der Financial Times Deutschland sind die Partner jetzt dafür ausgezeichnet worden. „Wir haben neue Operationstechniken entwickelt und Abläufe konzentriert, sodass sie reibungslos ineinander greifen“, erklärt Professor Dr. Benno Ure, Direktor der Klinik für Kinderchirurgie der MHH. Bei Fast Track sei die Fehlerquote sogar niedriger als bei konventionellem Vorgehen. Zu den neu entwickelten Methoden zählen minimal-invasive Operationsmethoden, schonende Narkoseverfahren und Schmerztherapieverfahren. Sie machen Schläuche, Katheter und Sonden unnötig, sodass die Patienten ohne große Wunden sofort schmerzfrei mobilisiert und ernährt werden können. Dadurch werden Körper und Psyche umgehend wieder auf Normalität eingestellt, die Entlassung erfolgt auch nach großen Eingriffen nach ein bis drei Tagen. Der Vertrag zwischen Klinik und Krankenkasse sichert Struktur- und Prozessqualität auf der Grundlage detaillierter Behandlungspfade und definierter Prozeduren. Das Erreichen der Qualitätsziele wird über eine Checkliste dokumentiert. Die Ergebnisse belegen den Angaben zufolge eine drastische Verkürzung der stationären Behandlung. Bei der Nierenbeckenplastik etwa könne sie im Vergleich zu Kliniken mit herkömmlichen Konzepten von zehn auf zwei Tage verkürzt werden. Die Studien belegen zudem, dass Stress- und Angstzustände minimiert werden.