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Keime im Katheter?

Sensorik: Erreger in Liquor-Kathetern lassen sich erfassen
Keime im Katheter?

Keime im Katheter?
Der makroskopische Aufbau des Keim-Sensors – dahinter die Entwickler v.l.n.r. Michael Simons (Planung), Christoph Oidtmann (Mechatronik), Thomas Schmitz (Software), Dennis Paul (Optik) Bild: Hochschule Niederrhein
Masterstudenten der Hochschule Niederrhein haben einen Sensor entwickelt, der Keime in Liquor-Kathetern aufspürt und anzeigt. Der neue Sensor ist einfach und schnell zu bedienen und soll sehr zuverlässig arbeiten.

Liquor-Katheter kommen bei Patienten mit Hirntraumata, Hirntumor oder Hirnblutungen zum Einsatz, um den durch erhöhte Flüssigkeitsmenge entstandenen Druck zu reduzieren. Die gestaute Gehirnflüssigkeit wird dabei mit Hilfe von Schläuchen in Drainagebeuteln abgeführt. Über die Drainagen gelangen aber auch Keime in das Gehirn und können zu lebensgefährlichen Komplikationen führen. Masterstudierende der Hochschule Niederrhein haben jetzt unter der Leitung von Prof. Dr. Jürgen Büddefeld und Dr. Peter Klauth einen Sensor entwickelt, der Keime in Liquor-Kathetern aufspüren soll und diese automatisch meldet.

„18500 Menschen sterben jährlich in Europa an Katheter-Implikationen durch Verkeimung“, erklärt Peter Klauth. Das seien 10 % der Patienten, die mittels einer Katheter-Drainage therapiert werden. Für die Studierenden ging es bei dem Projekt zunächst darum, die Keime detektierbar zu machen. Das geschieht über Antikörper, die mit speziellen Farbstoffen des iNano markiert und mit einer Spritze in den Liquor gegeben werden. Dort binden sie sich an die Keime, falls diese vorhanden sind, und leuchten. Immunomagnetische Mikrokugeln (Beads) binden ebenfalls an die Bakterien. Die Beads mit markierten Bakterien werden dann magnetisch an eine spezielle Optik gezogen. Mittels eines Lasers werden die Bakterien auf diese Weise sichtbar gemacht und mit einem Photo-Detektor genau erfasst.
Innerhalb weniger Mikrosekunden führt der Photo-Detektor Messungen durch und meldet diese über eine Netzwerkverbindung an die Zentrale der Intensivstation. Für das Krankenhauspersonal soll auf diese Weise auf einen Blick erkennbar sein, ob sich in einem Liquor-Katheter Keime befinden.
„Der Katheterguard hat ein hohes Marktpotenzial“, sagt Peter Klauth. Wichtig sei, dass er einfach und schnell vom ärztlichen Personal zu bedienen ist und dabei zuverlässige Ergebnisse liefert. Ein solches Produkt sei für die rund 130 deutschen Kliniken mit Neurochirurgie interessant. Ob der Katheterguard tatsächlich eines Tages zur Marktreife gelangen wird, hängt jetzt davon ab, ob der Förderantrag erfolgreich ist.
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