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Hoffnung für Schwerhörige

Cochlea: Mikro-CT-Bilder
Hoffnung für Schwerhörige

Hoffnung für Schwerhörige
Kiran Sriperumbudur, Doktorand am Institut für Allgemeine Elektrotechnik der Universität Rostock (Bild: Universität Rostock/Julia Tetzke)
Cochlea-Implantate ermöglichen vielen Gehörlosen wieder zu hören. Eine Studie zeigt nun, warum nicht jeder, der ein solches Implantat trägt, gleich gut die Umwelt wahrnimmt. Dank der Ergebnisse könnten zum Beispiel die Implantate verbessert werden.

Schwerhörigkeit ist für die Betroffenen und ihre Mitmenschen oftmals eine große Belastung. Der 40-jährige gebürtige Inder, Kiran Sriperumbudur, Doktorand am Institut für Allgemeine Elektrotechnik der Universität Rostock, hat nun herausgefunden, warum nicht jeder, der ein klassisches Cochlea-Implantat trägt, gleich gut damit hört. Der Forscher kam mit Hilfe von Mikro-CT-Bildern diesem Phänomen auf die Spur. „Man muss das gesamte Gewebeumfeld im hochkomplizierten Sinnesorgan Ohr ins Visier nehmen“, sagt Kiran Sriperumbudur, der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird.

Nicht alle Hörzellen werden gleich stimuliert

Daher hat der Wissenschaftler in aufwendiger Kleinstarbeit verschiedene sensorische Nervenzellen in der Hörschnecke (Cochlea) mittels der Mikro-CT-Aufnahmen ausgewählt, nummeriert und sie dann im zugehörigen Simulationsmodell mit Hilfe einer Elektrode stimuliert. Lediglich 20 % der Zellen hätten reagiert. So lasse es sich erklären, dass beispielsweise bei zwei Patienten mit gleichen Hörproblemen einer durch Technik wieder hören könne, der andere aber nicht. Seine Erklärung: Die Elektrode im Implantat stimuliert nicht alle Hörzellen gleichermaßen, weil eine starke Heterogenität des Gewebes um die sensorischen Nervenzellen vorliegt.

Starke klinische Relevanz

Prof. Ursula van Rienen, Leiterin des Instituts für Allgemeine Elektrotechnik der Universität Rostock, geht davon aus, dass diese Studie von starker klinischer Relevanz in Bezug auf Cochlea-Implantate sein wird. „Generell zeigt die Studie auf, wie wichtig es ist, Simulationen für schwierige biomedizinische Fragestellungen auf verschiedenen räumlichen Skalen durchzuführen und realistische und mikroanatomische Details in Simulationen mit in Betracht zu ziehen“, betont sie. Kiran Sriperumbudur wiederum denkt auch über begleitende Behandlungen zu Cochlea-Implantaten nach und sieht in einer Gen-Therapie bei Patienten mit schweren Hörschäden eine neue Möglichkeit, zu helfen. So könne das Wachstum des Gewebes angeregt werden und anschließend mit elektronischen Implantaten die Hörzellen besser stimuliert werden, so seine Idee.

www.iae.uni-rostock.de

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