Hautzellen besitzen einen Riechrezeptor für Sandelholzduft: Das haben Forscher der Ruhr-Universität Bochum (RUB) herausgefunden. Ihre Daten zeigen, dass sich die Teilungsrate der Zellen erhöht und Wunden besser heilen, wenn die Rezeptoren aktiviert sind. Dieser Mechanismus ist ein möglicher Ansatzpunkt für neue Medikamente und Kosmetika. Menschen besitzen in der Nase rund 350 verschiedene Arten von Riechrezeptoren. Auch in anderen Geweben konnte die Funktion dieser Rezeptoren nachgewiesen werden, etwa auf Spermien, in der Prostata, dem Darm und der Niere. Die RUB-Forscher entdeckten sie nun auch in Keratinozyten, den Zellen, die die äußerste Schicht der Haut bilden. Sie fanden heraus, dass der synthetische Sandelholzduft „Sandalore“ den in der Haut vorkommenden Duftrezeptor OR2AT4 aktiviert. Das Aroma kommt häufig in Räucherstäbchen vor und ist auch eine Parfümkomponente. Der aktivierte OR2AT4-Rezeptor stößt in der Zelle einen kalziumabhängigen Signalweg an, der dafür sorgt, dass sich Hautzellen vermehrt teilen und schneller wandern – Prozesse, die die Wundheilung verbessern. Zusammen mit der Dermatologie der Universität Münster zeigten die Zellphysiologen den Effekt an Hautzellkulturen und -explantaten.
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