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Geld und Abfall sparen

OP-Textilien: Bessere Mehrweg-Kleidung
Geld und Abfall sparen

Forscher wollen OP-Schutzkleidung so optimieren, dass sie angenehm zu tragen und gleichzeitig langlebig ist. Das würde zukünftig nicht nur signifikante Mengen an Abfall sparen, sondern auch Geld.

Um Abfall zu vermeiden, sollten Wertstoffe möglichst lang im Wirtschaftskreislauf verbleiben. Das fordert auch das Kreislaufwirtschaftgesetz durch Umsetzung in der Abfallrichtlinie RL 2008/98/EG. Doch im Bereich des Gesundheitswesens, insbesondere in Krankenhäusern, zeichnet sich ein gegenläufiger Trend ab. Aus Gründen der einfacheren Handhabung, stets gesicherter Sterilität sowie einer scheinbar überlegenen Kostensituation steigt der Anteil der in Krankenhäusern mehrheitlich verwendeten Einweg- OP-Bekleidung kontinuierlich an. Die resultierende Abfalllast liegt pro Pflegetag und Patient bei etwa 3,2 kg fachgerecht zu entsorgenden Textilien, wodurch sich ein jährliches Müllaufkommen von ungefähr 1200 kg pro Krankenhausbett ergibt.

Das WFK – Cleaning Technology Institute e.V. und die Hohenstein Institute entwickeln nun in einem Forschungsprojekt innovative Mehrweg-OP-Textilien mit verbessertem Tragekomfort und gleichzeitig verlängerter Lebensdauer durch schonende Wiederaufbereitungsverfahren.
Medizintextilien wie Abdeckmaterialien und OP-Bekleidung sind als zulassungspflichte Medizinprodukte einer Vielzahl von textiltechnologischen Anforderungen gemäß der europäischen Norm DIN EN 13795 unterworfen. Dazu zählen beispielsweise mechanische Widerstandsfähigkeit, mikrobiologische Reinheit und eine Barrierewirkung gegen Flüssigkeiten. Um die vergleichsweise höheren Anschaffungskosten von Mehrweg-Schutzkleidung auszugleichen, müssen diese etwa 50 bis 70 Gebrauchs- und Wiederaufbereitungszyklen durchlaufen. Dabei büßen die Mehrweg-Textilien jedoch bisher beständig an Tragekomfort ein.
Um daher Mehrweg-OP-Textilien zu entwickeln, die neben Tragekomfort auch eine verlängerte Lebensdauer bieten, wollen die Hohenstein Institute die Materialien der Mehrweg-Schutztextilien so optimieren, dass sie sehr gute thermophysiologische Trageeigenschaften aufweisen. Zeitgleich erforscht das WFK Wiederaufbereitungsverfahren, welche die thermische und mechanische Belastung der Schutztextilien auf ein Minimum begrenzen, um dadurch verlängerte Lebenszyklen zu erreichen. Um außerdem ressourcenschonend zu arbeiten, fokussieren sich die Forscher auf voraktivierte Desinfektionssysteme und Enzyme mit besonders hoher Aktivität bereits bei niedrigen Temperaturen. Die schonende Reinigung ermöglicht zum einen den Erhalt der schützenden und thermophysiologischen Textilfunktionen gegenüber der derzeit gängigen Praxis. Zum anderen kann damit eine um 25 % optimierte Lebensdauer der OP-Mehrweg-Textilien erreicht werden.
Neben dem ökologischen hat das Forschungsprojekt damit auch einen hohen ökonomischen Nutzen. Laut den Forschenden ergibt sich für Krankenhäuser aus dem verlängerten Einsatz der Schutztextilien ein jährliches Einsparungspotenzial von etwa 12,9 Mio. Euro.
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