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Eisenoxid-Partikel machen Wände von Blutgefäßen durchlässig

Kontrastmittel
Eisenoxid-Partikel machen Wände von Blutgefäßen durchlässig

Wie unterschiedliche Kontrastmittel die Gesundheit beeinflussen, haben Wissenschaftler der Universität des Saarlandes und des Saarbrücker Leibniz-Instituts für Neue Materialien in einer Studie untersucht. Versuche an Zellen von Blutgefäßen ergaben, dass winzige Partikel aus Eisenoxid deren Wände durchlässig machen. Andere Mittel waren diesbezüglich unbedenklich.

Zu den getesteten älteren, bislang gängigen oder neuartigen Substanzen zählten Bariumsulfat und mehrere Eisenoxid-Nanopartikel, die sich im chemischen Aufbau und der Größe unterscheiden.
Die Zellkulturen wurden Kontrastmittel-Konzentrationen ausgesetzt, wie sie auch in der Diagnostik zum Einsatz kommen: Bei Bildgebenden Verfahren ermöglichen Kontrastmittel eine detailreiche Darstellung des Körpers. Insgesamt konnten die Saarbrücker Forscher nachweisen, dass die Mittel nicht toxisch sind, die Zellen also nicht absterben.
Bei den Kulturen, die mit unterschiedlichen Typen von Eisenoxid-Nanopartikeln behandelt wurden, beobachteten die Pharmazeuten jedoch, dass sich die Gefäßzellen zusammenziehen. „Sofern sich unsere Zellkulturexperimente auf die Situation im intakten Gefäß übertragen lassen, würde das bedeuten, dass diese zum Beispiel für Wasser und größere Moleküle durchlässig werden“, erklärt die Professorin Alexandra Kiemer von der Saar-Uni. Darüber hinaus zeigte sich, dass die Eisenoxid-Partikel bei den Endothelzellen die Produktion von Stickstoffmonoxid herabsetzen. Der gasförmige Botenstoff erweitert die Gefäße und schützt vor Arteriosklerose.
Wie genau das Eisenoxid die Zellen beeinflusst, konnten die Forscher noch nicht herausfinden. Eisenoxid-Nanopartikel kamen früher bei Patienten mit Leberkrebs zum Einsatz. „Das von uns verwendete Präparat wurde erst Ende der 1990er-Jahre zugelassen. Es ist in der Zwischenzeit aber wieder vom Markt“, so Kiemer. Ob die in der Studie nachgewiesenen Prozesse reversibel sind oder die Gesundheit dauerhaft gefährden, müssten Folgestudien klären. Die Arbeit wurde im Rahmen des Projekts „NanoCare“ durchgeführt, das Nano-partikel auf Basis von Metallverbindungen erforscht. Die Studie wurde in der Zeitschrift Acta Biomaterialia veröffentlicht.
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