Neue Einblicke in die Feinstruktur der Arterienwand eröffnet eine mikroskopische Technologie, die erstmals in Graz eingesetzt wurde. Ziel ist ein besseres Verständnis der Arterienwandmechanik und der Auswirkungen krankheitsbedingter Veränderungen.
Erkrankungen der Arterienwand wie die Atherosklerose zählen zu den häufigsten Todesursachen in der westlichen Welt. Im Rahmen der Initiative BioTechMed-Graz wurde jetzt die Feinstruktur der menschlichen Arterienwand mit einer neuen mikroskopischen Technologie untersucht. Das Mikroskop am Institut für Molekulare Biowissenschaften der Karl-Franzens-Universität Graz erlaubt durch die so genannte Multiphotonen-Mikroskopie die Analyse der Kollagenfasern, die für die Widerstandsfähigkeit der Arterienwand verantwortlich sind. Kollagen hat in vielen menschlichen Geweben wie etwa der Haut eine wichtige lasttragende Funktion. Eine neu entwickelte Probenpräparation macht die bis zu 1,5 mm starke Arterienwand durchsichtig: Dadurch konnten die Forscherinnen und Forscher die Fasern erstmals über die gesamte Dicke der Gefäßwand beobachten. Mittels einer speziellen Software wurde anschließend die dreidimensionale Ausrichtung der Kollagenfasern in der Arterienwand berechnet. Die so gewonnenen Informationen dienen als Grundlage für die computerunterstützte Simulation der biomechanischen Eigenschaften des arteriellen Gewebes. Diese Analysen ermöglichen ein besseres Verständnis der Arterienwandmechanik und der gefährlichen Auswirkungen struktureller Veränderungen als Folge von Krankheiten wie der Atherosklerose. Kooperationspartner der Initiative BioTechMed-Graz sind neben der Karl-Franzens-Universität die Medizinische Universität und die TU. Bei der mikroskopischen Untersuchung arbeitete das Institut für Molekulare Biowissenschaften eng mit dem Institut für Biomechanik der TU und dem Institut für Pathologie der Medizinischen Universität zusammen. Die Forschungsergebnisse wurden im „Journal of the Royal Society Interface“ publiziert.
Unsere Whitepaper-Empfehlung
Lesen Sie, warum Medizintechnikunternehmen ihre Testprozesse für die Validierung von Software optimieren müssen und wie sie dabei die Erfahrung der Automobilbranche für sich nutzen können.
Teilen: