Braunschweiger Forscher haben ein System entwickelt, das Verunreinigungen bei der Arbeit mit lebenden Zellen künftig ausschließen soll.
Ärzte setzen bei vielen Therapieverfahren lebende Zellen ein: bei der Bluttransfusion ebenso wie bei Knochenmarktransplantationen, bei Stammzelltherapien oder nach schweren Verbrennungen. Tendenz zunehmend. Problematisch ist jedoch die Haltbarkeit der verwendeten Zelllösungen.
Das Forschungsprojekt Innosurf soll für Abhilfe sorgen: Zehn Projektpartner aus Industrie und Forschung wollen Kunststoffbeutel im Innern beschichten und damit chemisch so verändern, dass sie Zellen gute Überlebensbedingungen bieten. Zellen, die gelagert oder vermehrt werden sollen, wandern aus dem Blutkreislauf über eine Injektionsnadel direkt in den Beutel.Koordiniert wird das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie finanzierte Vorhaben vom Braunschweiger Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI).
„Unser Ziel ist es aber nicht nur, Zellkulturen haltbarer zu machen“, beschreibt Projektkoordinator Dr. Kurt Dittmar vom HZI seine Vision: Die Zellen sollen sich sogar in den Beuteln vermehren können. So wollen die Wissenschaftler auch Knochen oder Knorpel außerhalb des Körpers nachwachsen lassen. Das Städtische Klinikum Braunschweig wird aus Gewebeproben Stammzellen isolieren und untersuchen, auf welchen der neuen Kunststoff-Oberflächen sie sich etwa zu Knochen oder Knorpel entwickeln. Um herauszufinden, wie man die Zellen auf einer künstlichen Struktur züchtet, wurde die Uni Tübingen als Partner ins Boot geholt.
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