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Bestes Bild – weniger Strahlen

Kinderradiologie. Sichere Diagnostik bei Kindern dank PET/MRT
Bestes Bild – weniger Strahlen

Bestes Bild - weniger Strahlen
Prof. Regine Kluge und Prof. Franz Wolfgang Hirsch haben am Universitätsklinikum Leipzig den Einsatz von PET/MRT bei Kindern getestet Bild: Stefan Straube/ UKL
Eine Diagnose per PET/MRT bedeutet bei krebskranken Kindern 80 % niedrigere Strahlenexposition – und ist ebenso aussagekräftig wie bisherige Verfahren. Leipziger Unimediziner prüften weltweit erstmals den Einsatz in der Kinderradiologie.

Wird bei einem Patienten ein streuender und damit besonders gefährlicher Tumor vermutet, kommt in der Diagnostik in der Regel die Positronen-Emissions-Tomographie in Kombination mit dem Computertomographen (PET/CT) zum Einsatz. Dieses Verfahren zeigt mit großer Genauigkeit mögliche Tumorherde im gesamten Körper und misst ihre Stoffwechselaktivität. Gleichzeitig wird bei dieser Methode der Patient jedoch auch Strahlen ausgesetzt. „Bei Kindern versuchen wir daher, auf die Computertomographie zu verzichten“, erklärt Prof. Franz Wolfgang Hirsch, Leiter der Abteilung für Kinderradiologie am Universitätsklinikum Leipzig. Das kindliche Gewebe reagiere sensibler auf die Strahlung als das von Erwachsenen. „Dieses Risiko möchten wir vermeiden“, so Hirsch, „gleichzeitig brauchen wir gerade bei schwer krebskranken Kindern aber vergleichbar aussagekräftige und verlässliche Bilddaten für die Diagnose und Therapieplanung.“

Eine Lösung bietet der Einsatz des neuen PET/MRT- Systems. Solche Geräte, mit denen PET und MRT simultan stattfinden können, sind deutschlandweit bisher an sieben Standorten verfügbar. In Leipzig konnte das von der DFG geförderte System im September 2011 nach erfolgreichem Antrag durch das PET/MRT Konsortium in Betrieb genommen werden. Sprecher des Konsortiums ist der Direktor der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Prof. Dr. med. Osama Sabri. Die Leipziger Unimediziner prüften das neue Verfahren über ein Jahr bei krebskranken Kindern. Die dabei erstmals gewonnenen Erkenntnisse wurden jetzt aktuell in der Fachzeitschrift „Pediatric Radiology“ veröffentlicht.
„Unsere Erfahrungen belegen, dass das schonendere Verfahren gleichzeitig hochpräzise und damit sehr gut geeignet für unsere Diagnosestellungen ist“, so Prof. Hirsch. Der Kinderradiologe hat gemeinsam mit seinen Kollegen aus der Nuklearmedizin auch festgestellt, dass die zunächst geplante sehr lange Untersuchungsdauer in dem Ganzkörper-Gerät deutlich verkürzt werden kann. „Statt der ursprünglich angenommenen anderthalb Stunden reichen bereits 30 bis 45 Minuten, was für die kleinen Patienten auch deshalb deutlich angenehmer ist, da beide bildgebende Verfahren (PET und MRT) gleichzeitig stattfinden und ein umfassender Befund mit einer einzigen Untersuchung erhoben werden kann.“ Dies bedeute neben der Vermeidung von Strahlenexposition auch eine erhebliche Entlastung für die kleinen Patienten.
Weitere Informationen: Artikel im Ärzteblatt
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