Das Stuttgarter Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) hat gemeinsam mit der Fischer Elektro- und Beleuchtungstechnik GmbH eine reinraumtaugliche OP-Leuchte entwickelt und zertifiziert. Für das Kooperationsprojekt wurde das Fraunhofer IPA mit einem von drei Seifriz-Preisen des Handwerk Magazins ausgezeichnet. Die Leuchten sind für den Einsatz in Reinräumen nach GMP der Klasse A und B sowie ISO Klasse 1 geeignet. Presseberichte über schwere bakterielle Infektionen in Kliniken hatten den Sindelfinger Unternehmer Friedrich Fischer auf die Risiken aufmerksam gemacht, die von Reinraumleuchten ausgehen können. Da Dicht- und Klebstoffe Nahrungsgrundlage für Bakterien sind, wandte sich Fischer an das Fraunhofer IPA und entwickelte mit Mitarbeitern der Abteilung Reinst- und Mikroproduktion Leuchten, die für den Einsatz in Reinräumen geeignet sind. Gemeinsam wurden geeignete Werkstoffe gefunden, wie etwa Dicht- und Klebstoffe mit hoher biologischer und chemischer Beständigkeit, nahezu ausgasungsfreie Pulverlacke, Werkstoffkombinationen mit geringstem Partikelemissionsverhalten sowie silikonfreie Materialien, die dazu beitrugen, die angestrebten Reinheitskriterien zu erfüllen. Durch einen kaskadenförmigen Aufbau der Leuchten und Scheiben aus Verbund-Sicherheitsglas (VSG) wurde eine vollumfängliche Deckenbündigkeit erreicht. Wichtig war auch die Minimierung des Energieverbrauchs, da Wärme das Wachstum von Bakterien, Pilzen und Sporen fördert. Der Seifriz-Preis ist mit insgesamt 25 000 Euro dotiert. Eine weitere Auszeichnung ging an das Stuttgarter Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP), das mit der Öfen Stefan Dehn GmbH, Leisel, eine zertifizierte Universalbrennkammer für historische Öfen entwickelt hatte.
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