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Medtec Live verschoben: Der Gesundheit den Vorrang geben

Kommentar
Medtec Live verschoben: Der Gesundheit den Vorrang geben

Medtec Live verschoben: Der Gesundheit den Vorrang geben
Dr. Birgit Oppermann Chefredakteurin medizin&technik (Bild: medizin&technik)
In die Folge der wegen des Coronavirus abgesagten oder verschobenen Großveranstaltungen reiht sich nun auch die Medizintechnik-Messe Medtec Live in Nürnberg ein – ein neuer Termin soll noch bekannt gegeben werden. Ein schmerzlicher Entschluss. Aber der Sorge um die Gesundheit von Menschen den ersten Platz einzuräumen, ist ein sinnvoller Schritt.

ITB, Hannovermesse, Handwerksmesse, Logimat, Hausmessen verschiedener Industrieunternehmen – in den vergangenen Tagen hat es Absagen wegen der Lungenkrankheit Covid-19 gehagelt. Nun haben auch die Veranstalter der Medtec Live und des Medtech Summit in Nürnberg ihre Entscheidung getroffen und das für Ende März geplante Event auf einen noch nicht definierten Termin später in diesem Jahr verschoben.

Ist das alles übertrieben? Ich finde nicht. Die Maßnahmen, zu denen sich die Verantwortlichen in der Wirtschaft dieser Tage durchringen müssen, sind einschneidend. Die Folgen im Detail nicht abzusehen und möglicherweise schwierig zu tragen. Aber, wo liegen denn unsere Prioritäten? Das ist meiner Meinung nach die Frage, vor die das neue Coronavirus, das Sars-CoV-2, uns alle stellt.

Verschobene Medtec Live: Gut laufende Wirtschaft ist uns natürlich wichtig

Unsere Gesellschaft funktioniert auf der Basis einer möglichst florierenden Wirtschaft. Deren Wohlergehen gerät wegen des Coronavirus durch unterbrochene Lieferketten, einbrechende Nachfrage, abgesagte Veranstaltungen, Ängste am Aktienmarkt und die Unsicherheit über die künftigen Entwicklungen auf jeden Fall in Bedrängnis. So eine negative wirtschaftliche Entwicklung, so haben wir gelernt, sollten wir unter allen – normalen – Umständen versuchen zu vermeiden.

Und welches Risiko liegt auf der anderen Seite der Waagschale? So schnell, wie sich das neue Virus derzeit überall auf der Welt ausbreitet, und so wenig, wie Virologen und Epidemiologen darüber sicher wissen, scheint von diesem Krankheitserreger eine Gefahr für die Gesundheit vieler Menschen auszugehen. Auch wenn die Fachleute nicht in allem einig sind, klingt der Konsens durch, dass wir alle Anstrengungen unternehmen sollten, um die weitere Verbreitung zumindest zu bremsen.

Viele mit dem neuen Coronavirus Infizierte wären auch für die Wirschaft nicht gut

Das bedeutet, die Gesundheit an erste Stelle zu setzen, vor die wirtschaftlichen Überlegungen. Und vom Standpunkt der Verantwortung für Mitmenschen mal ganz abgesehen: Was würden Tausende oder noch viel mehr weitere Infizierte für die Wirtschaft bedeuten? Geschlossene Betriebe, Quarantäne für alle auffindbaren Kontaktpersonen, nicht nur im eigenen Land, sondern auch auf den internationalen Märkten.

Das klingt alles nicht rosig und so oder so nach einem Berg von Herausforderungen, vor denen wir noch nie gestanden haben – trotz aller Pläne in den Schubladen. Was nach dem Virus kommt, wissen wir nicht. Wenn es nicht so schlimm wird, wie wir es jetzt vielleicht befürchten, umso besser. Und wenn wir davon ausgehen, dass in der Zeit nach der Epidemie eine florierende Wirtschaft weiterhin gewünscht ist, dann sollten wir Wege finden, dass möglichst viele Akteure die Krise überstehen und danach weitermachen können. Was auch bedeutet, die finanziellen Lasten möglichst gerecht auf möglichst viele Schultern zu verteilen und solidarisch vorzugehen. Der ausschließliche Blick auf den eigenen Vorteil, der im Kapitalismus Erfolg verspricht, hilft hier nicht weiter.

Konsequent der Ausbreitung von Covid-19 entgegentreten

Dank Wissenschaft und Kommunikationstechnik haben wir heute zum ersten Mal die Chance, einer weltweiten Infektionswelle mit Vorsicht zu begegnen, uns zu wappnen. Der Gesundheit der Menschen den Vorrang einzuräumen, scheint mir in dieser Situation alles in allem die beste Idee zu sein. Ich bin dafür, das jetzt konsequent auch zu tun.

 

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