Startseite » Markt » Coronavirus »

Kommentar: Auch T4M wird wegen Coronavius verschoben – Lernaufgaben für alle

Kommentar
Messe T4M wegen Coronavirus verschoben – Lernaufgaben

Messe T4M wegen Coronavirus verschoben – Lernaufgaben
Dr. Birgit Oppermann Chefredakteurin medizin&technik Bild: medizin&technik
Beide Medizintechnik-Messen, die Medtec Live und die T4M, wurden wegen des Coronavirus verschoben. Ein ungewöhnlicher Einschnitt. Die Gesamtentwicklung geht aber weit über das hinaus, was die Medizintechnik-Branche betrifft, und stellt Lernaufgaben.

Auch die Landesmesse Stuttgart hat sich nun zu Wort gemeldet und verschiebt die für Anfang Mai geplante Medizintechnik-Messe T4M auf das kommende Jahr. Das kommt angesichts der jüngsten Empfehlungen aus dem Bundesgesundheitsministerium, der Reaktionen vieler Veranstalter und der Gesamtentwicklung nicht überraschend. Wenn Schulen und Grenzen geschlossen werden, sich Unternehmen, wie es zu hören ist, vor Besuchern abschotten und ihren Mitarbeitern das Reisen untersagen, sind Großveranstaltungen vom Tisch. Und noch wichtiger ist das Ziel, das mit solchen Entscheidungen erreicht werden soll: dem Coronavirus die weitere Verbreitung so weit wie möglich zu erschweren. Mit den gleichen Überlegungen wurde – es ist erst wenige Tage her – unter anderem auch beschlossen, die Medizintechnik-Messe Medtec Live in Nürnberg nicht wie geplant Ende März stattfinden zu lassen.

Inhaltsverzeichnis

1. Globalisierung – ein Konzept wird verhandelbar
2. Zu definieren: Was muss unter allen Umständen funktionieren
3. Alle Fragen auf den Tisch – und beim Antworten nicht allein das Coronavirus betrachten

 

Globalisierung – ein Konzept wird verhandelbar

Gravierende Einschnitte sind das in einer Branche. Aber im Gesamtbild, das von rasanten Entwicklungen und immer weiter reichenden Entscheidungen geprägt ist, fällt selbst das kaum noch ins Gewicht. Wer hätte noch vor zehn Tagen gedacht, dass renommierte Wirtschaftsexperten dieser Tage, schon für die Zeit nach der Pandemie, ernsthaft die Globalisierung zur Diskussion stellen? Während an anderer Stelle von einem Internet-Händler-Start-up berichtet wird, das sich mit, marktwirtschaftlich gesehen „rechtzeitig“ und in großem Stil, aus China beschafftem Mundschutz eine goldene Nase verdient – aber dessen Chef aktuell eigentlich keine Berichterstattung über seinen finanziellen Erfolg wünscht. Und während der US-Präsident  das Tübinger Unternehmen Curevac mitsamt dem dort in Arbeit befindlichen möglichen Impfstoff am liebsten exklusiv für den Einsatz in den USA erworben hätte, wie zu lesen war. Der Chef dieses Unternehmens wurde daraufhin zitiert mit der Aussage, dass der Kapitalismus Grenzen habe.

Zu definieren: Was muss unter allen Umständen funktionieren

Dass sich radikal andere Gedanken über mögliche Wirtschaftsordnungen am Ende durchsetzen, bezweifle ich. Aber ich begrüße es, dass über Veränderungen nachgedacht wird und dabei auch eingeübte vermeintliche Gewissheiten über das globale Wirtschaften in Frage gestellt werden. Vielleicht brauchen wir nicht nur, wie vom BVMed angeregt, einen „Dialog zu einer kritischen Infrastruktur zur Aufrechterhaltung der Patientenversorgung in Deutschland mit Medizinprodukten“, sondern viele weitere Überlegungen dazu, was im Notfall alles durch eine Gesellschaft „kontrollierbar“ sein sollte. Ein System, das von einem Virus in seinen Grundfesten erschüttert wird, ist wohl wirklich verbesserungsbedürftig.

Alle Fragen auf den Tisch – und beim Antworten nicht allein das Coronavirus betrachten

Meine Hoffnung ist, dass sich dabei ein gesunder Mittelweg herauskristallisiert. Dass sich jetzt Regionen oder ganze Länder abschotten, ist unausweichlich, um die Entwicklung der Pandemie abzubremsen. Aber insgesamt werden wir langfristig nicht ohne einander auskommen. Wenn das neue Coronavirus seinen Platz in der Welt gefunden hat und hoffentlich keine Bedrohung für Hunderttausende mehr sein wird, hat die Menschheit ja noch weitere – gemeinsame – Aufgaben vor sich. Vielleicht können die Fragen, die das Virus jetzt aufwirft, dann gleich mit dem Blick zum Beispiel auf das Thema Klimaveränderung diskutiert werden.

Unsere Whitepaper-Empfehlung
Aktuelle Ausgabe
Titelbild medizin technik 2
Ausgabe
2.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Titelthema: PFAS

Medizintechnik ohne PFAS: Suche nach sinnvollem Ersatz

Alle Webinare & Webcasts

Webinare aller unserer Industrieseiten

Aktuelles Webinar

Multiphysik-Simulation

Medizintechnik: Multiphysik-Simulation

Whitepaper

Whitepaper aller unserer Industrieseiten


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de