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Schwarz ist eine Macht

Dresscode für Damen: Freiheiten – mit dem Risiko falscher Botschaften
Schwarz ist eine Macht

Sobald sich zwei Menschen gegenüberstehen, setzt der visuelle Smalltalk ein. Über unsere Kleidung senden wir permanent Signale. Bin ich zuverlässig? Wirke ich entschlossen? Was der Gesprächspartner über mich denkt, entscheidet schon der morgendliche Griff in den Schrank.

Die Botschaft sind Sie. Egal, wie Sie sich anziehen: Sie wirken. So oder so. Wer sich aber dezent inszeniert und die nonverbale Sprache gut nutzt, wird einen stimmigen Eindruck hinterlassen – zunächst sogar ohne weiteres Zutun. Denn wie ein Funkturm sendet unsere Kleidung mit all ihren Details Signale aus. Diese „Geheimsprache“ nimmt der Gesprächspartner unbewusst wahr, verarbeitet sie und ordnet sie zu.

Die Farbe ist dabei der stärkste Kommunikator, spricht Verstand und Emotionen an. Aber auch Formen, Schnitte und Musterungen tragen Botschaften nach außen. Das ist jedoch kein Grund zur Verzweiflung, denn die gute Nachricht ist: Stil und Klasse sind erlernbar. Wer sich frühzeitig einen authentischen Stil aneignet und den Grundwortschatz der Kleidung beherrscht, strahlt Sicherheit und Kompetenz aus – und gegebenenfalls die erforderliche Wertschätzung für das Gegenüber und die Situation.
Die berufliche Garderobe der Dame sollte die wichtigsten Variationen abdecken, um nonverbal Vertrauen, Glaubwürdigkeit, Neutralität, Macht, Dynamik, Dominanz oder Autorität aussenden zu können. Die Kunst ist, aus diesen Grundelementen etwas zusammenzustellen, das weder steif noch verstaubt oder maskulin wirkt, sondern die Trägerin vertrauenerweckend, professionell und echt erscheinen lässt. Wenn selbst bei mehreren Treffen eine einheitliche Linie in der Garderobe erkennbar wird, ist ein professioneller Auftritt garantiert.
Die erste Frage, die sich bei geöffneter Schranktür stellt, ist also die nach der Farbe. Wer Professionalität, Seriosität und Kompetenz im Businessalltag zeigen will und muss, wird sich für die wenigen Farben entscheiden, die im geschäftlichen Umfeld akzeptiert sind. Die anderen lässt man am besten komplett weg.
Schwarz zum Beispiel ist die Farbe der Macht, der Power, der Dominanz und absoluten Präsenz. Wenn Entscheidungen anstehen, Repräsentationspflichten rufen oder ein wichtiger Auftrag winkt, ist Schwarz immer eine sehr gute Wahl. Im Dreiklang mit Weiß und Rot wird unbewusst die Botschaft gesendet: „Ich bin erste Wahl, an mir und meinem Produkt geht kein Weg vorbei.“
Grauabstufungen signalisieren eine eher neutrale Haltung. Ein graues Kostüm oder ein grauer Hosenanzug vermitteln außerdem, dass die Trägerin wenig von sich preisgeben will und Sachlichkeit kommuniziert.
Blauvarianten wiederum strahlen höchste Glaubwürdigkeit, Vertrauen und Autorität aus, denn Blau war von jeher die Farbe der Herrscher und Könige. Trotzdem ist Vorsicht geboten. Blaue Geschäftskleidung wirkt sehr schnell langweilig und unkreativ – wenn die Passform nicht stimmt, die Stoffe billig sind und die Kombinationen zu konservativ gewählt werden.
Die Passformen sollten unbedingt mit den Proportionen der Trägerin harmonieren. Entscheidend ist zum Beispiel die Länge bei Blusen, Shirts oder Jacketts: Sie sollten nie an der breitesten Stelle enden, da das unvorteilhaft wirkt. Zu lange Ärmel verschieben die Proportionen optisch, daher sollten sie maximal in der Mitte des Handrückens enden. Auch die Beinweite der Hosen muss den Körperproportionen entsprechen. Kleinere Damen wirken in Marlene-Hosen gerne verloren, wohingegen große Damen mit dieser Hosenform perfekt aussehen können. Wichtig ist, dass die Gesäßweite stimmt – eine gute Schneiderin kann hier gegebenenfalls Änderungen vornehmen, und ihr Augenmaß wird helfen. Kleidung, die zu groß, zu weit oder zu lang ist, wird leicht als nachlässig und schlampig wahrgenommen.
Umgekehrt erweckt, was zu eng, zu kurz und zu klein ist, schnell den Anschein, dass die Trägerin aus der Kleidung herausgewachsen oder unangemessen sexy zum Termin erschienen ist. Um das zu vermeiden, sollten Röcke auch maximal eine Handbreit über dem Knie enden. Als Strumpfhosenfarbe sind klassische Grundfarben empfohlen. Weiße oder bunte Strümpfe, Netzstrümpfe oder solche mit Naht gehören definitiv in die Freizeit. Und wer mit Geschäftsführern zu tun hat, sollte auch im Sommer bei offiziellen Terminen eine Strumpfhose und Schuhe tragen, die vorne geschlossen sind.
Abgesehen von den körperlichen Eigenschaften treten natürlich auch an der Kleidung „Formen“ auf, die Botschaften vermitteln. Rundhalsausschnitte, runde Kragen- und Blusenmanschetten wirken zum Beispiel eher weich und feminin. Ein V-Ausschnitt, ein spitzes Revers oder eckige Manschetten werden als „kantiger“ wahrgenommen. Und auch, wenn Damen bei der Wahl ihrer Kleidung viel mehr Spielraum haben als die Herren, sollten sie die Regel beherzigen und maximal fünf Accessiores tragen.
Mehr als jedes sonstige Teil bestimmen die Schuhe den Formalitätsgrad der Kleidung. Sie sollten mit der Kleidung in Farbe, Struktur und Form harmonieren. Damen können durch einen entsprechenden Schuh die Wirkung des Outfits sehr schnell drehen und einem klassischen Anzug die feminine Note mitgeben. Als maximale Absatzhöhe im Business werden 6 cm empfohlen.
Und fehlte da nicht noch eine Farbe in der Palette, was ist eigentlich mit braun? Es hat als letztes Zutritt zur Familie der Businessfarben bekommen und wirkt offener und zugänglicher, aber auch lässiger und kommunikativer. Braun ist in Alltagssituationen für Damen eine wunderbare Alternative, um korrekt, aber weniger offiziell zu wirken. Zu beachten ist aber, dass Braun nach wie vor bei offiziellen, formellen Anlässen und wichtigen Geschäftsterminen nur die vierte Geige spielt.
Ulrike Mayer Expertin Kleidungskompetenz, Besigheim

Ihr Stichwort
  • Dresscode für Damen
  • Erlaubte Business-Farben
  • Schuhauswahl
  • Accessoires
  • Für Männer: Krawatten und mehr via FotoLink-App im Online-Magazin

  • Farbwirkungen
    Bei der Wahl der Basisfarben, der Ergänzungsfarben und der Accessoirefarben sollte die Dame ein gutes Auge für stimmige Farbharmonien haben. Durch eine Farbanalyse lassen sich so genannte Idealfarben für eine einzelne Person ermitteln. Sie verstärken deren Strahlkraft und Präsenz. Die richtigen Rot- und Blautöne bei Accessoires setzen wichtige Akzente. Sie stehen für Macht (Rot) und Vertrauen (Blau).
    Grün, gelb und orange sind Farben, die im Business keinen festen Platz haben und schnell unprofessionell wirken können. Gelb und Orange werden im Allgemeinen als „nicht ernsthaft“ genug bezeichnet. Violett signalisiert „Kreativität“, steht aber den wenigsten. Rosa hat einen sehr femininen Charakter und wirkt bei wichtigen Terminen oft zu weich.

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