Die Hightech-Branchen des Industrieverbands Spectaris blicken zuversichtlich auf 2019. Nach Einschätzung des Verbandes werden der Gesamtumsatz auf mehr als 75 Mrd. Euro und die Beschäftigtenzahl auf knapp 330 000 steigen: Das entspräche Zuwächsen von 3 bis 4 %. 2018 erzielten die Branchen bereits ein Umsatzplus von 5,7 % und einen Beschäftigungszuwachs von 4,1 %, so das Ergebnis einer vorläufigen Spectaris-Hochrechnung der Daten des Statistischen Bundesamtes.
„Unsere Unternehmen gehen größtenteils positiv gestimmt in das neue Jahr“, sagt Spectaris-Geschäftsführer Jörg Mayer. Der deutsche Industrieverband für optische, medizinische und mechatronische Technologien mit Sitz in Berlin vertritt 400 überwiegend mittelständisch geprägte deutsche Hightech-Unternehmen. Im Bereich Photonik ist das Wachstumspotenzial nach wie vor hoch. Seit Jahren werden hier Spitzenumsätze erzielt, 2017 waren es 34,8 Mrd. Euro. Mehr als 70 % des Umsatzes erwirtschaftet die Photonik-Branche im Ausland. Zu den wichtigsten Exportländern gehören die USA und China.
Auch die Medizintechnikindustrie ist wachstumsstark und hat 2018 zum ersten Mal mehr als 30 Mrd. Euro umgesetzt. Über die Hälfte der Ausfuhren geht in europäische Länder, ansonsten vor allem in die USA und nach China. Dass die Augenoptiker wirtschaftlich zugelegt haben und weiterhin auf gutem Kurs sind, zeigt der kürzlich veröffentlichte Branchenreport Augenoptik. Demnach steigt der jährliche Gesamtumsatz seit 2011 kontinuierlich an. Zuletzt lag er bei 6,12 Mrd. Euro.
Besorgt sind die Spectaris-Branchen über den Trend zum Protektionismus. Der Motor für die guten Entwicklungen sei das Auslandsgeschäft, die Exportrate liege bei rund 65 %, erklärt Mayer: „Wir sehen die derzeitige außenwirtschaftliche Lage kritisch und fordern von der deutschen und europäischen Politik, sich kontinuierlich für mehr Freihandel einzusetzen.“ Ein wichtiges Thema ist auch die Digitalisierung, so steht die Analysen-, Bio- und Labortechnik 2019 im Zeichen der digitalen Transformation.