Von der Berliner Glas GmbH, einem 100-prozentigem Tochterunternehmen der ASML Holding N.V., übernimmt die Jeoptik AG, Jena, jeweils 100 % der Anteile an der BG Medical Applications GmbH („Berliner Glas Medical“), die Swiss Optic AG in Heerbrugg/Schweiz sowie die chinesische Swiss Optic AG mit Sitz in Wuhan.
300 Mio. Euro für den Ausbau der Medizintechnik-Sparte
„Mit dieser strategischen Akquisition stärken wir unser globales und stark wachsendes Photonik-Geschäft und bauen neben dem starken Halbleiterausrüstungsgeschäft insbesondere das hoch attraktive Medizintechnikgeschäft deutlich aus“, so Stefan Traeger, Vorstandsvorsitzender der Jenoptik AG. Der Kaufpreis liegt insgesamt bei rund 300 Mio. Euro. Über die genauen Konditionen wurde zwischen den Vertragsparteien Stillschweigen vereinbart.
500 Mitarbeiter wechseln unters Dach des Jenoptik-Konzerns
Die Berliner Glas Medical ist Anbieter hochpräziser und maßgeschneiderter optischer Komponenten für die Medizintechnik mit Sitz in Berlin. Die Swiss Optic AG hat sich auf die Entwicklung und Herstellung optischer Komponenten und Baugruppen für insbesondere die Medizintechnik, die Halbleiterindustrie und den Messtechnikbereich spezialisiert. Insgesamt beschäftigen Berliner Glas Medical und Swiss Optic weltweit rund 500 Mitarbeiter. Die Geschäftsführung bleibt unter dem Dach des Jenoptik-Konzerns in bisheriger Funktion für die Berliner Glas Medical beziehungsweise die Swiss Optic tätig.
Stärkung der Division Light & Optics – auch in der Medizintechnik
Im Bereich Medizintechnik erwirbt Jenoptik mit Berliner Glas Medical ein komplementäres Produktportfolio in den Bereichen der Zahnmedizin (Intraoral Scanners) sowie der roboterassistierten Chirurgie und stärkt nach eigenen Angaben durch die Aktivitäten der Swiss Optic das eigene Geschäft in den Bereichen Augenheilkunde und Life Sciences. Durch die Akquisition hofft Jenoptik, das Medizintechnikgeschäft in diesem Endmarkt in etwa zu verdoppeln. Das Halbleitergeschäft der Swiss Optic wird das Produktportfolio von Jenoptik weiter abrunden und es ermöglichen, bestehenden und neuen Kunden ein noch breiteres Lösungsspektrum anzubieten, heißt es.
Erweiterung der globalen Präsenz und des Produktionsnetzwerks
Die Akquisition erweitert das globale Produktionsnetzwerk der Jenoptik inklusive moderner Reinraumkapazitäten deutlich, teilt Jenoptik mit. Die Produktionsstätten befinden sich in zwei führenden Photonik-Zentren in Europa (Berlin und Heerbrugg) sowie in China (Wuhan). Vor allem der Standort in Wuhan soll neben einem besseren Zugang zu asiatischen Kunden auch die Herstellung hochqualitativer optischer Komponenten für den globalen Markt ermöglichen.
Stärkung des Wachstums- und Profitabilitätspotenzials
Für das Jahr 2022 soll der Umsatzbeitrag der erworbenen Gesellschaften bei rund 130 Mio Euro liegen. In den kommenden Jahren wird beim Umsatz eine Wachstumsrate im niedrigen zweistelligen Prozentbereich mit einem attraktiven Margenprofil erwartet. Die Akquisition wird durch bestehende Finanzmittel und freie Kreditlinien finanziert.
Kontakt zum Unternehmen:
Jenoptik AG
Carl-Zeiß-Str. 1
07743 Jena
www.jenoptik.de