Die Medizintechnik-Branche ist in Deutschland stark mittelständisch geprägt. 93 Prozent der Medizinprodukte-Unternehmen beschäftigen weniger als 250 Mitarbeiter. Deutsche mittelständische Unternehmen waren bisher aufgrund ihrer starken Innovationskraft sehr erfolgreich auf dem Weltmarkt. Die Exportquote der Branchen liegt bei rund 65 Prozent. Die tiefgreifenden Veränderungsprozesse haben aber zu einer erheblichen Beschleunigung der Konzentration in der Branche geführt. Hinzu kommen die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie, die in ihrem ganzen Ausmaß noch nicht abzuschätzen sind.
Inhaltsverzeichnis
1. Blick auf die komplette Wertschöpfungskette
2. 900 Unternehmen wurden analysiert
3. Wesentliche Ergebnisse der Studie
4. Die wichtigsten Auslandsmärkte
Blick auf die komplette Wertschöpfungskette
Die neue „Marktstudie Medizintechnik 2020“, die von der Rechtsanwaltskanzlei Luther und dem Beratungsunternehmen Clairfield in Zusammenarbeit mit der AG Medizintechnik des VDMA, dem Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) und dem Institut für Medizingerätetechnik der Universität Stuttgart erstellt wurde, betrachtet erstmals für Deutschland die komplette Wertschöpfungskette in der Medizintechnik und bietet eine detaillierte Analyse des Marktes und der Handlungsbedarfe für Deutschland, Europa und die Welt.
900 Unternehmen wurden analysiert
Die Empfehlung der Studie: „Mittelständische Unternehmen müssen ihr Geschäftsmodell überprüfen, um auf fortschreitenden Preisverfall und zunehmende Digitalisierung vorbereitet zu sein“. Die Entwicklung neuer Technologien und Geschäftsmodelle könne dabei häufig nur durch neue Investoren oder mittels Zusammenschlüssen realisiert werden. Neben einer vertieften Analyse der verfügbaren Zahlen und Quellen basiert die Studie auf einer Befragung von Marktteilnehmern sowie der Analyse von 900 Medtech-Unternehmen. Sie zeigt auf, wie mittelständische Medizintechnikunternehmen und Zulieferer den aktuellen Herausforderungen begegnen können. Darüber hinaus wird zusätzlich auch der aufstrebende asiatische Medizintechnikmarkt näher beleuchtet.
Wesentliche Ergebnisse der Studie
- Die Alterung der Weltbevölkerung und das Wachstum der Emerging Markets sind hauptverantwortlich für die nachhaltig steigende Nachfrage an Medizintechnik-Produkten.
- Die regulatorischen Anforderungen für Zulassung und Vertrieb von medizintechnischen Produkten unterscheiden sich im internationalen Vergleich zum Teil stark.
- Die wichtigsten Techniktrends im Zuge der Digitalisierung sind der Einsatz von künstlicher Intelligenz, die starke Entwicklung in der Sensorik und die individualisierte Medizintechnik.
- Bei M&A-Transaktionen stehen, je nach Region, unterschiedliche Segmente der Medizintechnik im Fokus, wobei sich der Konsolidierungstrend in der Medizintechnik weiter fortsetzt. Die Medtech-Unternehmen wollen hierdurch meist Kosten sparen, Zutritt in das Vertriebsnetzwerk erlangen oder innovative Technologien zukaufen.
Die wichtigsten Auslandsmärkte
- Nach wie vor sind die USA der größte Medtech-Markt der Welt. Geprägt durch technologische Einflüsse ist der amerikanische Markt Vorreiter in den Bereichen E-Health und künstliche Intelligenz. Neben den USA haben Asien und Indien das größte Wachstumspotenzial. Insbesondere für deutsche Unternehmen sind die Chancen groß, denn Medizintechnikprodukte „Made in Germany“ genießen hinsichtlich Qualität und Technologieführerschaft weltweit ein hohes Ansehen.
- Das Marktvolumen des asiatischen Marktes wird innerhalb der nächsten Jahre aufgrund der wachsenden Mittelschicht stark ansteigen. Asien wird Europa zukünftig von Platz 2 der wichtigsten Medtech-Märkte verdrängen. Die Hersteller im Bereich Medizintechnik müssen sich auf den Emerging Markets frühzeitig positionieren, um eine Führungsrolle einzunehmen.
Die komplette Studie zum Download: https://medtec.vdma.org