Intelligente Sensoren ermöglichen mittels der von ihnen erfassten Messdaten wissensbasierte Entscheidungen. Insofern ist – vereinfacht ausgedrückt – ein Sensor selbst in der Lage, Entscheidungen zu treffen und Prozesse zu steuern oder Aktionen auszulösen. Dies ist vor allem für das Optimieren von industriellen und medizintechnischen Fertigungsprozessen von Bedeutung. Um Entwicklungen in diesem Technologiebereich weiter voranzutreiben, haben der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans und der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft Prof. Reimund Neugebauer eine gemeinsame Vereinbarung zum Aufbau eines Fraunhofer-Zentrums für Sensor-Intelligenz ZSI unterzeichnet.
Gemeinsames Forschung – auch für Sensoren im Gesundheitsbereich
Das neue Fraunhofer-Zentrum begründet mit intelligenter Sensorik ein hoch innovatives Forschungsfeld, aufbauend auf Kernkompetenzen der beiden im Saarland ansässigen Fraunhofer-Institute, dem Fraunhofer-Instituts für Zerstörungsfreie Prüfverfahren IZFP und dem Fraunhofer-Instituts für Biomedizini und dem Fraunhofer-Instituts für Biomedizinische Technik IBMT. Die besonders anwendungsnahe Forschu. Die besonders anwendungsnahe Forschung des Zentrums dient dazu, das Potenzial solcher Sensorsysteme im Material-, Produktions- und Gesundheitsbereich aufzuzeigen. Daneben soll das gemeinsame Forschungs- und Demonstrationszentrum konkrete Fragen der industriellen Digitalisierung aufgreifen und Lösungen für die saarländische Wirtschaft im Bereich komplexer Sensorsysteme entwickeln.
Rund 64 Mio. Euro für neues Fraunhofer-Zentrum geplant
Geplant ist eine Ansiedlung des Fraunhofer ZSI auf dem Campus der Universität des Saarlandes. Der Neubau und dessen Ausstattung, mit einem Volumen von rund 35 Mio. Euro, soll aus Bundes-, Landes- und EU-Mitteln zur Strukturfondsförderung (EFRE) gefördert werden. Zusätzlich wird für die fünfjährige Aufbauphase des ZSI mit einem Personal- und Projekthaushalt von rund 29 Mio. Euro gerechnet, der von der Fraunhofer-Gesellschaft, dem Land und weiteren Drittmittelgebern getragen werden soll. Nach der fünfjährigen Aufbauphase sollen bis zu 80 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen sein und das Fraunhofer ZSI im bewährten Fraunhofer-Finanzierungsmodell von Bund und Land im Verhältnis 90:10 nachhaltig operieren.
Kompetenz-Cluster am Campus der Universität des Saarlandes
Mit der Unterzeichnung wurde auch eine Leitinvestition für den Forschungsstandort Saarland vereinbart. Die gemeinsame Wachstumsinitiative ist eine zentrale Ausbaumaßnahme im Rahmen der saarländischen Innovationsstrategie in den Schlüsselbereichen Informatics, Smart Production & Automotive und Life Science & Material Science. Ministerpräsident Tobias Hans betont die Chancen durch das Fraunhofer ZSI für den Wissenschaftsstandort: „Das Fraunhofer IZFP und IBMT sind wichtige Bestandteile unserer Forschungslandschaft. Deren Kooperation in Form eines neuen Fraunhofer-Zentrums schafft einen starken Impuls zur Umsetzung unserer Innovationsstrategie und zur Bewältigung der aktuellen Herausforderungen des Strukturwandels.“ Durch die räumliche Integration des Fraunhofer ZSI in die bestehende Forschungslandschaft auf dem Campus der Universität des Saarlandes entstehe ein in dieser Form einzigartiger Kompetenz-Cluster zur digitalen Transformation, so Hans.
Fraunhofer-Gesellschaft: Intelligente Sensoren stärken internationalen Wettbewerb
„Ob in der pharmazeutischen Industrie, dem Maschinenbau oder der Materialforschung: Die Weiterentwicklung intelligenter Sensoren ist eine zentrale Voraussetzung dafür, die Leistungsfähigkeit von zahlreichen Technologien und Prozessen weiter zu optimieren, um dadurch unsere Position im internationalen Wettbewerb zu stärken und auszubauen“, erläutert Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft. „Von der Forschung bis zu Produktumsetzung, Transfer und Verwertung: Das Fraunhofer ZSI wird die gesamte Innovationskette der Entwicklung intelligenter Sensorik abdecken und so einen echten Innovationspush ermöglichen. Darüber hinaus wird das neue Zentrum die Kernkompetenzen der exzellenten regionalen Forschungslandschaft zusammenführen und weiterentwickeln.“