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Plattform für große Ideen und kleinste Lösungen

Messe Compamed und Medica
Plattform für große Ideen und kleinste Lösungen

Compamed / Medica | Seit ihrem Start vor 25 Jahren hat sich die Compamed zur Branchenplattform Nr. 1 für die Zulieferer der Medizintechnik-Industrie entwickelt. In Düsseldorf zeigen erneut fast 800 Aussteller ihre Innovationen. Die Zulieferschau findet parallel zur Leitmesse Medica statt, die in diesem Jahr rund 5000 Aussteller zählt.

Der Trend zu einer personalisierten medizinischen Versorgung, die demografische Entwicklung und die Digitalisierung sind wichtige Treiber für den Fortschritt in der Medizintechnik und im Gesundheitswesen. Fast zwei Drittel der Mikrotechnikunternehmen in Europa bieten Produkte, Technologien oder Dienstleistungen für Medizintechnik und Gesundheit an, für nahezu 20 % ist es der wichtigste Absatzmarkt – Tendenz steigend, so die Prognose des IVAM Fachverbandes für Mikrotechnik, Dortmund.

Eine entsprechend große Rolle spielt die Mikrotechnik auch im Rahmen der Compamed 2017, der international führenden Fachmesse für den Zulieferermarkt der medizintechnischen Fertigung. Sie findet parallel zur Medizinmesse Medica vom 13. bis zum 16. November auf dem Düsseldorfer Messegelände statt. „Neben der digitalen Transformation, die keine Branche mehr außer Acht lässt, ist auch die Miniaturisierung von Bauteilen zur Schaffung immer handlicherer und leichterer Produktanwendungen ein übergeordneter Technologietrend“, bestätigt Joachim Schäfer, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf. Der Produktmarkt „Hightech for Medical Devices“ mit über 50 Firmen und Institutionen in Halle 8a wird wie jedes Jahr vom IVAM als spezielle Leistungsschau der Mikrosysteme für die Medizintechnik ausgerichtet.

Ein wichtiges Anwendungsfeld für die Mikrotechnik sind so genannten Wearables, mobile und kaum sichtbare Systeme, die mit hohem Komfort und unter Alltagsbedingungen Vitalparameter aufnehmen, analysieren und Medizinern zur Bewertung zur Verfügung stellen können. Vor diesem Hintergrund zählt ein manschettenloses Messverfahren zur kontinuierlichen Verfolgung des Blutdrucks zu den wichtigsten Innovationen der diesjährigen Compamed. Den dafür erforderlichen Sensor haben Wissenschaftler um Projektleiter Dr. Hans-Georg Ortlepp vom CiS Forschungsinstitut für Mikrosensorik, Erfurt, entwickelt, der auch das ausgeklügelte Auswerteverfahren kreierte. „Die notwendigen Rohdaten werden aus der Form der Pulswelle und deren zeitlichem Verhalten entnommen. Die Qualität der Sensorsignale und geeignete mathematische Algorithmen in der Datenanalyse sind für medizinisch-relevante Anwendungen zwingend“, erklärt Ortlepp.

Wirkstoffe direkt unter die Haut verabreichen

Auch die Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung widmet sich der Forschung, Entwicklung und Fertigung in der Mikrosystemtechnik. Gemeinsam mit der Ausgründung Verapido Medical GmbH entwickelt und produziert sie Geräte, Systeme und Technologien, mit denen Wirkstoffe schmerzfrei und sicher in statt unter die Haut verabreicht werden können.

Zum zweiten Mal auf der Compamed vertreten ist Cortec. Das junge Medizintechnik-Unternehmen arbeitet an einer neuen Generation von aktiven Implantaten. Entwickelt und gefertigt werden implantierbare Elektroden für Ableitung und Stimulation im zentralen und peripheren Nervensystem. Cortec stellt zudem hermetische Kapselungen her, die hoch-kanalige Anwendungen unterstützen. Die Elektroden und Kapselungen verfügen mit 32 bis über 200 Kanälen über deutlich mehr Ableitungen als vergleichbare Produkte. „Damit ermöglichen wir Anwendungen und Therapien, die so bisher nicht adressiert werden konnten“, erklärt CTO und CEO Dr. Martin Schüttler.

Ein weiteres Thema, das seit Jahren bei der Compamed an Bedeutung gewinnt, sind additive Verfahren. Den „Knochen aus dem Drucker“ hat das Fraunhofer Institut IKTS entwickelt. Er soll bei entstellenden Defekten im Gesichtsbereich oder bei in Knochen metastasierenden Tumoren zum Einsatz kommen.

Additive Fertigung für Produkte und Knochen

Der keramische Ersatz des IKTS wird in zwei Schritten hergestellt: Die Keramikhülle wird im 3D-Druck gefertigt, die Füllung – ein Keramikschaum – danach eingeschäumt. Die additive Fertigung der Hülle ermöglicht die personalisierte Anpassung an die Skelettstruktur, die poröse Schaumfüllung hingegen die patientenspezifische Anpassungen der Porosität.

Ebenfalls im Bereich 3D-Druck ist die Multiphoton Optics unterwegs. Das Unternehmen ist Hersteller der hochpräzisen 3D-Druckplattform (Lithoprof3D) und Software (Lithosoft3D) für die additive und subtraktive Fertigung willkürlich geformter Strukturen, hergestellt im Volumen oder auf der Oberfläche von Materialien.

Die Technologie unterstützt die Herstellung von 3D-optischen Interconnects, Asphären- oder Freiform-Mikrooptiken, biomedizinischen Produkten wie Scaffolds für Tissue Engineering, mikrofluidischen Zellen und Drug-Delivery-Strukturen. Weitere Schwerpunkte der Compamed sind in diesem Jahr neben der Mikrosystemtechnik auch die Nanotechnologien, die Produktionstechnik sowie die Prozesssteuerung. (su)


Zwei Messen – ein Termin

Das Messeangebot der Compamed (in den Hallen 8a + 8b) umfasst insgesamt die folgenden Schwerpunkt-
Bereiche: Komponenten für Medizintechnik (unter anderem Elektronik, Bauteile, Schläuche, Filter, Pumpen, Ventile), Materialien/Werkstoffe, Mikro- und Nanotechnologie, Auftragsfertigung, Electronic Manufacturing Services (EMS), komplexe Herstellungs- und Ausrüstungspartnerschaften wie beispielsweise OEM – Original Equipment Manufacturer sowie Verpackungen und Dienstleistungen.

In Kombination mit der weltgrößten Medizinmesse Medica 2017 wird vom 13. bis 16. November an einem Ort zu einem Zeitpunkt die gesamte Wertschöpfungskette für Medizintechnik thematisiert – vom einzelnen Bauteil über Messverfahren zur Qualitätsprüfung bis zum steril verpackten Endprodukt. Diese aufeinander abgestimmte Messe- und Themenkombination ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor beider Veranstaltungen.

Der Besuch beider Veranstaltungen ist, wie auch in den Vorjahren, mit nur einem Ticket möglich.

www.compamed.de

www.medica.de

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