Daten retten in der Medizin Leben. Wir müssen vom Weltmeister des Datenschutzes zum Weltmeister der Datennutzung und des Datenaustauschs werden“, so BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll. Betreut wird der neu gegründete Fachbereich im Bundesverband Medizintechnologie (BVMed), Berlin, von BVMed-Digitalexpertin Natalie Gladkov. In einem digitalpolitischen Papier setzt sich der BVMed unter anderem für einen besseren Zugang der Unternehmen zu Gesundheitsdaten aus der Forschung aus. „Unser Ziel ist es, durch eine bessere Datennutzung die Gesundheitsversorgung der Menschen weiter zu verbessern“, erklärt Gladkov.
Bessere Gesundheitsversorgung durch einfachere Nutzung von Gesundheitsdaten
Zu den Kernforderungen des neuen BVMed-Fachbereichs Daten gehören:
- Der Zugang zu Gesundheitsdaten muss für alle Beteiligten gleich geregelt sein, um einen fairen Wettbewerb der besten Lösungen in der Gesundheitsversorgung zu gewährleisten. Dazu gehört insbesondere die Nutzung von Daten aus dem Forschungsdatenzentrum durch Gesundheitsunternehmen.
- Patienten und Patientinnen muss ermöglicht werden, ihre Daten zu Forschungszwecken und zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung teilen zu können.
- Den Unternehmen der Medtech-Branche müssen zur Verbesserung der Versorgung Gesundheitsdaten in aggregierter Form zur Verfügung gestellt werden – ohne Zusatzaufwand in personeller, finanzieller oder organisatorischer Hinsicht.
- Bei Gesundheitsdaten und bei der Umsetzung des im Koalitionsvertrag genannten „Gesundheitsdatennutzungsgesetzes“ müssen internationale Standards eingesetzt werden.
Auch den europäischen Datenraum im Blick
Neben einer verbesserten Datennutzung wird sich der BVMed-Fachbereich Daten auch mit der Datenstrategie der Bundesregierung, dem europäischen Datenraum „European Health Data Space“ und dem Projekt Gaia-X beschäftigen. Auch das Thema Big Data beziehungsweise Künstliche Intelligenz mit dem auf europäischer Ebene diskutierten „Artificial Intelligence Act“ (AIA) steht auf der Agenda.
Internationale Datenstandards und Datensicherheit
Weitere Themenschwerpunkte sind datenschutzrechtliche Aspekte wie personenbezogene Daten und das Thema der Datenfreigabe, aber auch produktbezogene Schwerpunkte wie KI-Produkte, telemedizinische Lösungen sowie Prozessoptimierungen. Zu den technischen Schwerpunkten der Arbeit des Fachbereichs zählen Standards und Interoperabilität mit den Themen Diga-Implantate-Schnittstelle und „Medizinische Informationsobjekte“ (MIO) sowie das Thema Datensicherheit.
