Die Belange der kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMUs) müssen bei der Bekämpfung der Covid-19-Folgen und im Rahmen der anstehenden deutschen EU-Ratspräsidentschaft stärker berücksichtigt werden. Das sagte der BVMed-Vorstandsvorsitzende Dr. Meinrad Lugan auf der ersten digitalen Mitgliederversammlung des Medtech-Verbandes am 19. Juni 2020 in Berlin. Die Mitglieder haben Lugan, der als Vorstand bei B. Braun tätig ist, bei dieser Versammlung auf weitere zwei Jahre als BVMed-Vorstandsvorsitzenden gewählt.
„Die Medizintechnik-Branche ist in Deutschland mit ihren über 215.000 Beschäftigten ein Herzstück des Mittelstands. Über 93 Prozent der Unternehmen sind KMUs“, so der BVMed-Vorsitzende. Die Branche benötige Unterstützung, um die Auswirkungen der COVID-19-Krise zu überwinden.
Inhaltsverzeichnis
1. Deutsche EU-Ratspräsidentschaft auch für Medizintechnik-Themen relevant
2. Was in Sachen MDR zu tun ist
3. Wer im aktuellen BVMed-Vorstand mitwirkt
Deutsche EU-Ratspräsidentschaft auch für Medizintechnik-Themen relevant
Lugan: „Wir müssen auch die deutsche EU-Ratspräsidentschaft nutzen, um diese notwendige Dynamik europaweit abzustimmen und Impulse zu setzen.“ Darüber hinaus müsse der europäische Weg des Zugangs zu Daten modern und mutig beschritten werden, denn Daten seien die neuen Bodenschätze. „Unsere Unternehmen benötigen den Zugang zu Versorgungs- und Forschungsdaten, um Produkte zu verbessern und neue Medizintechnologien zu entwickeln. Wir wollen Innovationen hier produzieren, nicht nur importieren.“
Ein wichtiges Verbandsthema bleibt laut Lugan die neue EU-Medizinprodukte-Verordnung (MDR). Die Politik und die Behörden müssten das gewonnene Jahr durch die Verschiebung des MDR-Geltungsbeginns nutzen, um das System auf den Geltungsbeginn besser vorzubereiten. Hier habe die deutsche EU-Ratspräsidentschaft ebenfalls eine besondere Verantwortung.
Was in Sachen MDR zu tun ist
Weitere Benannte Stellen müssten unter der MDR zügig notifiziert werden, da von den 20 bis Ende 2019 von der EU-Kommission angekündigten Stellen aktuell erst 14 für die MDR benannt wurden. Die Zertifizierung von Neuprodukten sowie Bestandsprodukten, deren Zweckbestimmung erweitert wird, müsse gewährleistet sein. Die für die Zertifizierung im Konsultationsverfahren nötigen Expertengremien müssten rasch etabliert werden. Und die fehlenden Rechtsakte und wesentlichen Guidelines, die für die Umsetzung der MDR dringend erforderlich sind, müssten zügig zur Verfügung gestellt werden.
Wer im aktuellen BVMed-Vorstand mitwirkt
Auf der Mitgliederversammlung des BVMed wurde nicht nur Dr. Meinrad Lugan als Vorstandsvorsitzender wiedergewählt. Als stellvertretende Vorsitzende wurden Dr. Manfred W. Elff (Biotronik) und Marc D. Michel (Peter Brehm) gewählt.
Als weitere Vorstandsmitglieder wurden Dr. Chima Abuba von Paul Hartmann, Christiane Döring von GHD, Mark Jalaß von Lohmann & Rauscher, Frank Lucaßen von Fresenius Kabi, Sylvia Theis von Medtronic sowie Markus Wiegmann von Stryker gewählt. Sylvia Theis und Markus Wiegmann sind erstmals im BVMed-Vorstand vertreten. Der neue BVMed-Vorstand wurde für zwei Jahre gewählt.
Der bisherige Stellvertretende Vorstandsvorsitzende Stefan Widensohler ist aus persönlichen Gründen aus dem BVMed-Vorstand ausgeschieden, dessen Mitglied er 18 Jahre lang war. Lugan dankte ihm für sein erfolgreiches Engagement für die Medtech-Branche. „Er hat mit viel Herz und Verstand seine unternehmerische Expertise eingebracht. Wir haben Stefan Widensohler viel zu verdanken und wünschen ihm für die Zukunft alles erdenklich Gute.“
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