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Tue Gutes und schreibe darüber

Online Reputation Management: Wie Unternehmen im Netz gut dastehen
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Jannis Ritterspach ist Geschäftsführer der Berliner Xava Media GmbH. Online Reputation Management gehört heute zu den Kernaufgaben der Agentur
Was die Suchmaschine zum Unternehmen listet, ist nicht immer Anlass zur Freude. Profis wissen, wie sie den Ruf des Unternehmens im Internet aufbessern. Jannis Ritterspach, Geschäftsführer der Berliner Agentur Xava Media, erläutert, wie das gelingt.

Herr Ritterspach, welche Bedeutung hat das Online Reputation Management für die Arbeit Ihrer Agentur?

Inzwischen ist das unsere Kerndienstleistung – auch wenn wir mit Suchmaschinenoptimierung angefangen haben. Dennoch ergibt die Entwicklung einen Sinn. Bei der Suchmaschinenoptimierung trimme ich eine Website, die zum Beispiel ein Produkt vorstellt, darauf, dass sie gefunden wird. Wenn ich für den guten Ruf eines Unternehmens oder einer Einzelperson tätig bin, brauche ich das gleiche Wissen: nämlich was ich tun muss, um die gewünschten positiven Informationen in den Ergebnislisten einer Suchmaschine nach oben zu bringen.
Wer möchte denn seinen Ruf im Netz verbessern?
Das sind bei den Anfragen zu gleichen Teilen Privatpersonen und Unternehmen. Erstere haben dabei meist einen hohen Leidensdruck und sind häufig ohne eigenes Verschulden in die unangehme Lage geraten, dass Ex-Kollegen oder Ex-Ehepartner im Internet ein schlechtes Bild von ihnen zeichnen. Die peinlichen Party-Fotos sind da noch das geringste Problem. Zum Auftrag kommt es in den meisten Fällen aber nur bei Unternehmen, da die Verbesserung der Online-Reputation in der Regel einigen Aufwand bedeutet und entsprechende Kosten damit einhergehen.
Welche Motivation steckt hinter einer solchen Anfrage von Unternehmen?
Es geht natürlich darum, dass man Kunden oder auch zukünftigen Mitarbeitern ein positives Bild liefern möchte. Wir hatten neulich den Fall eines Konzerns aus zehn einzelnen Unternehmen, die durchweg ein Reputationsproblem hatten. Das begann damit, dass zunächst weniger Verträge mit Kunden abgeschlossen wurden. Schließlich gab es sogar Schwierigkeiten damit, neue Mitarbeiter zu rekrutieren.
Was tun Sie in so einem Fall?
Wir definieren mit dem Auftraggeber das konkrete Ziel: Was will das Unternehmen über sich im Netz lesen? Wie will es sich präsentieren? Dann müssen wir sehen, ob es entsprechenden positiven Content schon gibt – der also quasi ’nur‘ in den Trefferlisten weiter nach oben rutschen muss. Dann wäre die Aufgabe nahe an unserer ursprünglichen Tätigkeit, also der Suchmaschinenoptimierung. Da es aber die gewünschten positiven Inhalte zum Teil noch gar nicht gibt, müssen diese geplant, erstellt und dann ebenfalls optimiert werden. Auch das übernehmen wir.
Garantieren Sie den Erfolg?
Wir können mit unserer Arbeit natürlich nicht verhindern, dass es einzelne unzufriedene Kunden gibt. Da kann ein Unternehmen noch so gut sein – es wird immer jemanden geben, der etwas auszusetzen hat. In so einem Fall hilft am besten die direkte Reaktion und eine offene Antwort auf die Kritik. Worum wir uns vor allem kümmern und wo wir auch etwas ausrichten können, sind großflächige, kampagnenartige negative Äußerungen, auf die man nicht mehr einzeln eingehen kann. So etwas kann sogar von einem Wettbewerber ins Rollen gebracht worden sein. Da hilft nur noch das Verdrängen durch andere Inhalte. Das ist insgesamt ein Prozess, der leicht einige Monate und in Einzelfällen auch über ein Jahr dauern kann.
Was empfehlen Sie Unternehmen, die selbst etwas für Ihren guten Ruf tun wollen?
Wer im Netz gut dastehen will, muss dort aktiv sein. Es gibt aber immer noch Unternehmen, die sich auf die klassische Presseinformation beschränken. Wenn diese Betriebe ihre Öffentlichkeitsarbeit ins Internet ausdehnen – und sei es zunächst einmal auch nur auf die eigene Website – sind die Trefferzahlen bei den vom Unternehmen erwünschten Information sofort höher. Dieser Schritt lohnt sich also unbedingt. Das Weiterleiten der Informationen an Online-Medien oder Portal-Redaktionen mit Renommee dient dem gleichen Zweck. Wer einen Newsletter verschickt, sollte dessen Inhalte über ein Archiv zugänglich machen, auch das ist Futter für die Suchmaschinen. Und ein Image-Video gehört auf jeden Fall in den firmeneigenen Youtube-Channel. Das Verlinken auf fremde Seiten, die mit willkommenen Inhalten über das eigene Unternehmen berichten, trägt ebenfalls dazu bei, dass etwas Negatives – wenn es denn veröffentlicht wird – nicht sofort oben in der Liste erscheint.
Was erwarten Bewerber heute als Standard, wenn sie sich über einen potenziellen Arbeitgeber ionformieren wollen?
Unsere Erfahrungen zeigen, dass Bewerber heutzutage von Unternehmen erwarten, dass diese im Internet mit mehr als nur einer offiziellen Webseite präsent sind. Die Bewerber möchten gern Einblicke in den zu erwartenden Arbeitsalltag bekommen und wissen, was ihnen neben dem Job und einem Gehalt zusätzlich geboten wird. In Zeiten, wo das Thema Fachkräftemangel in aller Munde ist, müssen sich Unternehmen um die qualifizierten Bewerber reißen – und dazu gehört auch ein aktives umwerben der Bewerber über das Internet.
Dr. Birgit Oppermann birgit.oppermann@konradin.de
Weitere Informationen Über den Dienstleister Xava Media: www.xava.de

Marketing für das Ich
Nicht nur Unternehmen tun etwas für ihren Ruf. Auch Bewerber machen sich neuerdings Gedanken darüber, was der Personalleiter des potenziellen zukünftigen Arbeitgebers über sie im Netz finden könnte. Nicht ohne Grund: Eine Studie, die Schwartz Public Relations mit dem weltweiten PR Netzwerk Eurocom Worldwide 2012 durchführen ließ, zeigte, dass bereits jedes fünfte Unternehmen Bewerbern aufgrund ihres Social Media Profils absagt, und 40 % der Befragten gaben an, die Social-Media-Profile der Bewerber zu überprüfen. An der Studie haben über 300 europäische Führungskräfte von Technologieunternehmen im Januar und Februar 2012 teilgenommen. Zu ähnlichen Ergebnissen kam 2011 auch eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Hightech-Verbands Bitkom unter 1500 Geschäftsführern und Personalverantwortlichen. Sie ergab, dass sich gut die Hälfte (52 %) aller Unternehmen bei der Auswahl neuer Mitarbeiter im Internet über Bewerber informiert.
Was also tun, wenn irgendwo im Netz spitzzüngige Äußerungen aus vergangenen Tagen oder private Fotos zugänglich sind, die im beruflichen Umfeld nicht so gern gesehen werden? Dann hilft dem Betroffenen manchmal schon ein Anruf beim Betreiber der Seite. Einer höflichen Bitte, kompromittierendes Material zu entfernen, komme man da oft nach, hat Xava-Media-Geschäftsführer Jannis Ritterspach beobachtet. Nach professioneller Hilfe zum Online-Reputation-Management werden seine Mitarbeiter dennoch oft von Privatpersonen gefragt. Da das Verbessern des Rufs jedoch je nach Anforderung drei bis zwölf Monate in Anspruch nimmt, übersteigen die damit verbundenen Kosten meist das Budget von Einzelpersonen.
Zwei Tipps hat Ritterspach dennoch parat: Wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist und ein Webseitenbetreiber auf freundliche Bitten nicht reagiere, helfe manchmal ein Standard-Brief vom Rechtsanwalt mit dem Hinweis auf eine Verletzung der Rechte am eigenen Bild oder der Persönlichkeitsrechte, wenn unwahre Tatsachen behauptet werden. „Einen Kontakt zu Juristen, die beurteilen können, ob sich solche Ansatzpunkte bieten, vermitteln wir bei Interesse gern“, sagt der Berliner.
Noch geschickter aber sei das eigene Arbeiten am guten Ruf. „Bis zur mittleren Führungsebene ist es auf jeden Fall empfehlenswert, ein Profil auf Xing oder Linkedin zu unterhalten.“ Wer die Einstellungen so wähle, dass nicht nur kryptische Zahlen, sondern der eigene Name in der URL erscheine, würde diese Selbstdarstellung auf jeden Fall auf die vorderen Plätze der Ergebnisliste bringen. Einzige Einschränkung: Bei einem ausgesprochen häufigen Namen wird das Resultat nicht so eindeutig ausfallen. Eine weitere Möglichkeit aber steht allen offen. „Wenn Sie ein Experte auf Ihrem Gebiet sind, nutzen Sie die Möglichkeit, sich mit Ihrem Wissen in Interviews oder Artikeln zu präsentieren“, sagt Ritterspach. Gute Inhalte seien den meisten Plattformen willkommen, der Autor bekomme eine externe Referenz, die er mit seinem Xing- oder Linkedin-Profil verknüpfen kann – und bei einem potenziellen künftigen Arbeitgeber komme solches Engagement im beruflichen Bereich sicher gut an.
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