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Mehr Arbeit für weniger Geld

Leiharbeit: Arbeitsbedingungen für Ingenieure, IT-Experten und Techniker
Mehr Arbeit für weniger Geld

Mehr Arbeit für weniger Geld
Hochqualifizierte in Technikberufen, die als Leiharbeiter beschäftigt oder in Fremdfirmen entsandt werden, verdienen teilweise ein Fünftel weniger als die Stammbeschäftigten Bild: Hans-Böckler-Stiftung
Auch hochqualifizierte Beschäftigte wie Ingenieure, IT-Experten und Techniker arbeiten in Leiharbeit. Sie bekommen weniger Lohn, arbeiten länger und sind trotzdem zufrieden. Das ist das Ergebnis einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung.

Die aktuelle Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung beruht auf einer Online-Befragung von rund 1400 Ingenieuren, IT-Experten und Technikern, die in solchen Arbeitsverhältnissen arbeiten. „Unsere Untersuchung zeigt deutliche Benachteiligungen dieser Beschäftigten und damit auch konkrete Ansatzpunkte zur Verbesserung der Arbeits- und Einkommensbedingungen“, sagt WSI-Tarifexperte Dr. Reinhard Bispinck.

Es gibt ein klares Einkommensgefälle: Die Leiharbeitsbeschäftigten verdienen deutlich weniger als die Beschäftigten im Einsatz bei Fremdfirmen und als die Stammbeschäftigten mit Arbeitsort in der Firma des Arbeitgebers. Bei den Ingenieuren beträgt der Abstand zu den Stammkräften 18,4 %, bei den Technikern 18,5 % und bei den EDV/IT-Berufen sogar 22,1 %. Außerdem erhalten Leiharbeitsbeschäftigte und Arbeitnehmer im Fremdfirmeneinsatz meistens seltener Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld oder Gewinnbeteiligungen.
Die tatsächliche Arbeitszeit fällt im Vergleich zur vertraglichen Arbeitszeit bei allen Beschäftigten deutlich länger aus. Besonders groß ist die Abweichung bei Beschäftigten im Fremdfirmeneinsatz. 17 % von ihnen geben an, eine vertragliche Wochenarbeitszeit von mehr als 40 Stunden zu haben. Tatsächlich arbeiten hingegen nach eigener Angabe fast zwei Drittel länger als 40 Wochenstunden.
Bei der Frage nach der Zufriedenheit mit der Arbeit insgesamt weisen die Beschäftigten im Fremdfirmeneinsatz und die Beschäftigten in der Firma des Arbeitgebers auf einer Skala von 1 (überhaupt nicht zufrieden) bis 5 (in jeder Hinsicht zufrieden) mit jeweils 3,6 relativ hohe Werte auf. Offenbar sind die inhaltlichen Arbeitsanforderungen für beide Gruppen gleichermaßen anspruchsvoll und interessant. Der Wert der Leiharbeitsbeschäftigten entspricht mit 3,4 hingegen dem Durchschnittswert für alle Beschäftigten im Lohnspiegel-Datensatz.
Die Zufriedenheit mit der Bezahlung fällt bei den Leiharbeitsbeschäftigten am geringsten aus: 44 % sind weniger oder überhaupt nicht zufrieden, nur 5 % sind in jeder Hinsicht mit ihrem Gehalt zufrieden.
Die Online-Befragung wurde im Rahmen des WSI-Projekts „LohnSpiegel“ durchgeführt. Es ist Bestandteil des internationalen Wage-Indicator-Netzwerks, an dem Projekte aus 65 Ländern mit gleicher Zielrichtung beteiligt sind. Die LohnSpiegel-Daten werden im Rahmen einer kontinuierlichen Online-Erhebung ermittelt, an der sich die Besucher der Webseite „ www.lohnspiegel.de“ freiwillig und anonym beteiligen können. Zurzeit bietet der LohnSpiegel einen Gehalts-Check für rund 350 Berufe.
Weitere Informationen: Pressemeldung der Hans-Böckler-Stiftung Link zur Studie
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