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Seltene Erden als Stolperstein?

Ressourcenknappheit: Recyclingstrategien können helfen
Seltene Erden als Stolperstein?

Die Elektromobilität soll boomen. Damit wird jedoch auch die Nachfrage nach speziellen Rohstoffen überproportional steigen. Engpässe sind absehbar, effiziente Lösungen gefragt.

Bei welchen Rohstoffen könnte es Lieferengpässe geben? Welche Alternativen gäbe es: wie zum Beispiel andere Rohstoffe oder effizienteres Recycling? Diese Fragen stellte sich ein Forschungsprojekt zu ressourcenpolitischen Aspekten der Elektromobilität. Durchgeführt hat es das Öko-Institut in Zusammenarbeit mit der Daimler AG, Umicore und der TU Clausthal im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU).

Die Projektpartner identifizierten zunächst 12 Metalle, die besonders wichtig für die Herstellung von Elektroautos sind. Diese sind Kupfer für alle Komponenten, Seltene Erden wie Neodym, Praseodym, Dysprosium und Terbium für die Elektromotoren sowie Indium, Gallium, Germanium, Gold, Silber, Platin und Palladium für die übrigen Komponenten wie Leistungselektronik. Das Projektteam bemaß anschließend den möglichen zukünftigen Bedarf durch die Elektromobilität an den prioritären Metallen.
„Wir sehen für eine Reihe der untersuchten Metalle einen zum Teil stark steigenden Bedarf bis zum Jahr 2030. Einer der Gründe dafür ist die Elektromobilität, wenn deren Marktdurchdringung so verläuft, wie sie in globalen Strategien skizziert oder innerhalb der Nationalen Plattform Elektromobilität angedacht wird“, erläutert Dr. Matthias Buchert, Projektleiter am Öko-Institut die Ergebnisse der Szenarienanalysen. „Am markantesten zeigte sich der Anstieg bei Dysprosium.“
Dem knappen Angebot an Dysprosium, welches heute vorwiegend in China produziert wird, steht ein stetig wachsender Bedarf gegenüber – nicht nur für die Elektromobilität.
Um mittel- und langfristig Versorgungsengpässe einzudämmen, nennt das Öko-Institut zwei wesentliche Strategien: Zum einen müssen Ressourcen effizienter eingesetzt und, wo möglich, durch andere Technologien ersetzt werden. Zum anderen müssen jetzt Recyclingstrategien für Seltene Erden und andere kritische Metalle entwickelt und zur Marktreife gebracht werden, um auf lange Frist Verknappungen zu vermeiden.
Darüber hinaus müssen neue Lagerstätten vor allem von Seltenen Erden erkundet und erschlossen werden, um kritische Situationen wie durch eine nahezu ausschließliche Förderung in einem Land zu vermeiden. „Ein umweltverträglicherer Bergbau, Recycling, Substitution sowie die effiziente Förderung und der Einsatz von kritischen Metallen wird eine permanente Aufgabe für den Forschungs- und Technologiestandort Deutschland sein“, fasst Prof. Dr. Daniel Goldmann zusammen. „Nur so können wir die „ökologischen Früchte, die mit der Verbreitung der Elektromobilität angestrebt werden, tatsächlich ernten.“
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