Ein neuer Kopfschutz für Radfahrer schützt besser und lässt sich für die Tasche zusammenfalten: Mit Hilfe eines neuen Schaums, einer anderen Form und einem schicken Design kreierte Student Florian Mayer diesen Protektor.
Grundsätzlich sind sich die Fachleute einig – Helme können schwere Kopfverletzungen verhindern. Doch neun von zehn Erwachsenen lehnen den Kopfschutz aus unterschiedlichen Gründen ab. Oft liegen dieser Entscheidungrein subjektiven Einschätzungen – „sieht nicht gut aus“, „zerdrückt die Frisur“ oder „man schwitzt mehr“ – zu Grunde. „Die heutigen Helme müssen weiterentwickelt werden“, ist Florian Mayer daher überzeugt. Der 24jährige studiert Industrial Design an der Hochschule Pforzheim.
Nach einer umfangreichen Recherche sieht er vor allem in der Konstruktion der heutigen starren Schutzbedeckungen ein Manko. 90 % aller Kopfverletzungen in Folge eines Fahrradunfalls entstünden an den Seiten oder im hinteren, unteren Kopfbereich. „Hier schützt der traditionelle Helm wenig“, erklärte der Student. Die harte Kunststoffschale und das darunterliegende Styropor seien überall gleich dick und sparten diese empfindlichen Partien zum großen Teil aus.
Auf der Suche nach neuen Materialien stieß der künftige Designer auf das Unternehmen SAS-TEC aus Markgröningen. Das Unternehmen hat sich einen Namen im Bereich Protektoren, Körperschutz für Zweiradfahrer, gemacht. Der viskoelastische Schaum, mit dem das Unternehmen arbeitet, fängt Stoßenergie zuverlässig ab. Bereits 8 bis 12 mm des Materials genügen, um den Kopf eines Radfahrers zu schützen. „Außerdem kann der Schaum in variabler Stärke eingesetzt werden. Zonen, die verletzungsgefährdeter sind, können so besser vor Stößen gesichert werden“, beschreibt Florian Mayer die Vorteile des Werkstoffes.
Der Industriedesigner entwarf mit Hilfe des neuen Werkstoffes einen Protektor, dessen offenes Design anspricht. Die einzelnen Teile werden mit Leder-Kevlar-Bändern fest zusammengehalten, bleiben dabei aber sehr flexibel. Die leicht geänderte Form schützt die Seitenpartien und den Hinterkopf besser. Knicken, rollen oder falten – der Protektor ist mehr als beweglich. „Der Schutz lässt sich einfach auf eine kleine Größe zusammenrollen“, skizziert Mayer eine der wichtigsten Eigenschaften seines Modells, das sich so einfach verstauen lässt.
Bisher ist der Protektor des fahrradaffinen Studenten „nur“ eine Studie beziehungsweise eine Einzelanfertigung. Der computergestützten Konstruktion liegen Unfallstudien und genaue Berechnungen über die zu absorbierende Stoßenergie auf das Material zu Grunde. „Alles Weitere wäre für mich zu teuer geworden. Doch die Studie ist sehr seriennah angelegt und kann mit einem geeigneten Partner sicher schnell realisiert werden“, fasst Mayer seine Wünsche zusammen.
Unsere Webinar-Empfehlung
Erfahren Sie, was sich in der Medizintechnik-Branche derzeit im Bereich 3D-Druck, Digitalisierung & Automatisierung sowie beim Thema Nachhaltigkeit tut.
Teilen: