Ein neues Verfahren nutzt Mikroorganismen, um klimaschädliches CO2 und Wasserstoff in speicherbares Methan (Erdgas) umzuwandeln. Diese sekundenschnelle Erdgasproduktion aus Überschussstrom wurde jetzt auf Praxistauglichkeit getestet.
Stromspeicherung im großen Maßstab ist eine Herausforderung – die mit der zunehmenden Stromproduktion aus nachhaltigen Quellen immer dringender gelöst werden muss. Während Öl und Gas bedarfsgerecht verstromt werden können, lassen sich Wind, Wasser und Sonne nicht einfach dem schwankenden Stromverbrauch anpassen. Effiziente Lösungen für die Stromspeicherung müssen dabei zwei wesentliche Kriterien erfüllen: möglichst wenig Ressourcen verbrauchen und überschüssigen Strom in Sekundenschnelle speichern. Die Ergebnisse einer Pilotstudie an der Technischen Universität Wien zeigen nun, dass ein auf Mikroorganismen beruhendes Verfahren der Krajete GmbH beide Kriterien erfüllt.
Das Verfahren nutzt dabei Fähigkeiten sogenannter Archäa, Mikroorganismen, die seit Urzeiten extreme Standorte der Erde bevölkern. Diese Einzeller sind in der Lage, CO2 und Wasserstoff in Methan, also Erdgas, umzusetzen. Die kommerzielle Nutzung dieser Fähigkeit scheiterte lange an den harschen Lebensbedingungen, unter denen die Mikroorganismen sich erst so richtig wohlfühlen.
Bereits vor einiger Zeit gelang es der Krajete GmbH, den Prozess im Bioreaktor unter deutlich nutzerfreundlicheren Bedingungen ablaufen zu lassen. Zudem erfolgt die Methangasproduktion mit einer erstaunlich geringen Reaktionszeit nach Zuführung von CO2 und Wasserstoff: In einer Pilotstudie an der Technischen Universität Wien konnte belegt werden, dass der Prozess innerhalb einer Minute auf Volllast hoch- und sogar wieder runtergefahren werden kann. Diese Performance liefert das System stabil über Monate.
Doch das Verfahren der Krajete GmbH eignet sich nicht nur für die intermittierende Stromspeicherung im „Power to Gas“ Konzept. Auch die direkte Veredelung von Bio- und Abfallgas zu Erdgas ist möglich. Das Verfahren kann Verbrennungsgase aus Benzin- und Dieselkraftstoff, Syngas ähnliche Gase aus der Stahlindustrie oder Müllverbrennung sowie Rohbiogas zu Erdgas mit einem Reinheitsgrad von über 95 % Methan umwandeln.
Weitere Informationen: www.krajete.com
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