Eine Forschergruppe entwickelt an der Universität Hannover ein neues Kfz-Beleuchtungssystem. Es soll dem Fahrer eine bessere Sicht ermöglichen und zugleich das Fahrzeug im Verkehr besser sichtbar machen.
Wissenschaftler am Institut für Produktentwicklung und Gerätebau (IPeG) der Leibniz Universität Hannover bauen Laserdioden in Autoscheinwerfer ein. Im Vergleich zu herkömmlichen Beleuchtungssystemen mit Halogen- oder Xenonlampen bringen diese deutlich mehr Licht auf die Straße und ermöglichen eine bessere Verteilung des Lichts. In Verbindung mit Kamera-Erkennungssystemen kann die Lichtverteilung zudem intelligent angepasst werden.
Die Scheinwerfer können zum Beispiel gezielt dort abblenden, wo sich Personen befinden. So wird niemand geblendet, aber trotzdem ist rundum eine optimale Ausleuchtung gewährleistet: „Quasi ständiges Fernlicht ohne die Notwendigkeit, selber abzublenden“, erläutert der Leiter des IPeG, Prof. Dr.-Ing. Roland Lachmayer. Zudem könnte das System bei entsprechender Programmierung Gefahrensituationen wie Kurven oder Wildwechsel auf Landstraßen eigenständig erkennen und die kritischen Bereiche besonders ausleuchten.
Am IPeG beschäftigen sich zwei Projekte mit der Laserdioden-Technologie für den Autoscheinwerfer. Zum einen wird in Zusammenarbeit mit einem Autohersteller an der optimalen Ausleuchtung des Verkehrsraumes gearbeitet, ein anderes Projekt befasst sich mit dem detaillierten Aufbau des Lichtsystems im Fahrzeug.
Die große Herausforderung liegt darin, aus dem zunächst monochromatischen Licht der Laserdiode, also aus Licht mit einer Wellenlänge, weißes Licht zu erzeugen. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten: Zum einen können Laserdioden verschiedener Farben miteinander kombiniert werden, um eine gewünschte Farbe zu erzeugen. Zum anderen kann weißes Licht über das Anstrahlen einer Phosphorschicht erzeugt werden. Um die Technik in Hauptscheinwerfern von Fahrzeugen serienreif zu gestalten, müssen zudem viele zusätzliche Anforderungen erfüllt werden. So sind gesundheitliche und technische Risiken des Laserlichts auszuschließen.
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