Deutsche Verkehrsteilnehmer nehmen gerne längere Fahrtzeiten und sogar Umwege in Kauf, wenn sie dadurch zur Entspannung der allgemeinen Verkehrssituation beitragen können. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Nutzerstudie.
In der Studie, die das Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme FOKUS in Zusammenarbeit mit der TU Berlin durchgeführt hat, waren 120 Autofahrer bereit, Angaben über ihre Fahrgewohnheiten und Einstellungen zum Straßenverkehr zu machen: Zwei Drittel gaben an, lieber stressfrei zu fahren, auch wenn sie dafür mehr als drei Minuten länger unterwegs wären. 75 % der Teilnehmer würden sogar Umwege in Kauf nehmen. Um diese Kooperationsbereitschaft nicht ungenutzt zu lassen, entwickeln Forscher am FOKUS automotive Kommunikationstechnologien, mit deren Hilfe Verkehrsteilnehmer im Sinne eines möglichst ausgeglichenen und umweltverträglichen Gesamtverkehrs durch Straßen navigiert werden.
Beispielsweise arbeiten die Wissenschaftler an Lösungen, mit denen Autofahrer durch rechtzeitige Verkehrswarnungen und Fahrempfehlungen per Navigationssystem oder Smartphone möglichst staufrei und schadstoffarm durch den Verkehr kommen. FOKUS ist Partner des EU-Projekts „Team“, das Technologien für kollaboratives Verkehrs- management entwickelt.
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