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Experten unter Wasser

Offshore Windparks: Fehlersuche und Reperatur durch Taucher
Experten unter Wasser

Berufstaucher mit Können und Fachwissen sind gefragt: An der Universität Hannover können sie die aktuellsten Prüf- und Schweißverfahren für Unterwasserreparaturen an Windanlagen und Wehren lernen.

Der Bedarf an Experten für Arbeiten unter Wasser steigt mit jeder Windenergieanlage, die vor den Küsten errichtet wird. Solche Fachleute müssen an der Basis nach Schäden an Windenergieanlagen fahnden oder bereits entdeckte Risse direkt schweißen können. Auch gilt es, Schutzvorrichtungen zu überprüfen, wie zum Beispiel Absperrungen, die die Wassermassen fern halten, wenn in der Weser ein Wehr repariert werden muss. Solche so genannten Sohleverankerungslaschen halten seit mehr als einem halben Jahrhundert den Wasser-Kräften stand.

Mitte 2011 veranlassten deshalb das Wasser- und Schifffahrtsamt Verden und das Bundesamt für Wasserwirtschaft in Karlsruhe erstmals eine Überprüfung dieser Stahl-Laschen. Beauftragt wurde das Institut für Werkstoffkunde (IW) von Prof. Friedrich-Wilhelm Bach. Der Leiter des Bereichs „Zerstörungsfreie Prüfverfahren“ am IW, Wilfried Reimche, entwickelte für diese Aufgabe mit seinen Mitarbeitern einen neuen, wasserdichten Sensor.
Wie man das neue Unterwasser-Wirbelstrommessverfahren einsetzt, lernen – gleich neben den Büros der Wissenschaftler – die Taucher, die sich im Unterwassertechnikum des IW weiterbilden. Angeboten wird der insgesamt sechswöchige Kurs zum ersten Mal. Die Deutsche Gesellschaft für Zerstörungsfreie Prüfung e. V. organisiert ihn in Zusammenarbeit mit dem UWTH. Darauf gedrängt hatte insbesondere die Firma Bard Offshore, die auf entsprechend ausgebildete Experten angewiesen ist.
Wenn Ende Januar voraussichtlich ein gutes Dutzend neuer Fachleute für zerstörungsfreie Unterwasserprüfungen das Tauchbecken verlassen, stehen die nächsten Taucher schon bereit: die Unterwasserschweißer. Sie kommen zum Lehrgang der Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalt, die ebenfalls die Möglichkeiten des UWTH nutzt und den einzigen zivilen Lehrgang dieser Art in Deutschland anbietet. Berufstaucher, die bereits schweißen können, lernen hier das Schweißen unter Wasser. Auch bei diesem Lehrgang ergänzen sich Hochschulforschung und Weiterbildung ideal: Die Unterwassertaucher nutzen für ihre vielen Test-Schweißnähte unter anderem neue Unterwasserelektroden, die das Team um Thomas Hassel, Leiter des UWTH, entwickelt hat und die nun zur Marktreife gebracht werden. Der massive Verbrauch während eines Lehrgangs – etwa 1000 Elektroden verschweißt jeder Lehrgangsteilnehmer – bietet den Wissenschaftlern wertvolles Auswertungsmaterial.
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