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Dicke Luft ade

Intelligente Türdichtung: CO2-Konzentration als Steuersignal
Dicke Luft ade

Dicke Luft ade
Seit Juni im Fraunhofer-inHaus-Zentrum in Duisburg zu sehen: Das Türdichtungssystem des IMS Bild: © Fraunhofer IMS
Lange Zeit ging die Wärmedämmung vor– über dicke Luft in Räumen machte man sich weniger Gedanken. Doch zu viel CO2 stört die Konzentration. Jetzt haben Forscher ein intelligentes Türdichtungssystem entwickelt, das je nach CO2-Gehalt lüftet.

Besonders in neueren Bauten ist der Gehalt an Kohlendioxid (CO2) in Zimmern noch immer ein Problem. „Moderne Gebäude werden immer dichter“, erklärt Hans-Jürgen Schliepkorte, Gruppenleiter am Fraunhofer-Institut für Mikroelektrische Schaltungen und Systeme IMS in Duisburg. Bessere Fenster und Bausubstanzen sorgten zwar für eine gute Wärmedämmung, was lange Zeit ein großes Thema gewesen sei. Dafür sei aber die Luftqualität auf der Strecke geblieben. Dabei macht erhöhter CO2 -Gehalt in der Luft müde und raubt einem die Konzentration. Zu häufiges Aufreißen der Fenster wirkt sich jedoch wieder negativ auf die Energieeffizienz aus.

Abhilfe soll hier ein intelligente Türdichtungssystem schaffen, das Forscher vom Fraunhofer IMS in Kooperation mit der Firma Athmer jetzt entwickelt haben. Wer das System nutzt, spart nicht nur das regelmäßige Lüften: Die Türdichtung funktioniert auch als Kältefeind, indem sie dämmt und so stets für ein perfektes Raumklima sorgt.
Denn die elektronisch gesteuerte Türdichtung der IMS-Ingenieure öffnet oder schließt sich in Abhängigkeit von der CO2 -Menge im Zimmer: Ein CO2 -Sensor registriert den Gehalt in der Luft. Steigt dieser über einen bestimmten Schwellenwert, steuert ein kleiner Motor über eine Feder die Türdichtung am unteren Teil des Türflügels. Die Dichtung zieht sich nach oben, durch den Schlitz kann sich die Raumluft austauschen. Gleichzeitig schaltet das System über die Gebäudeleittechnik die Lüftungsanlage ein, die verbrauchte Luft aus dem Raum befördert.
Das Türdichtungssystem ist elektronisch an die Gebäudeleittechnik gekoppelt. Ist eine Lüftungsanlage oder gar eine Wärmerückgewinnungsanlage vorhanden, können diese abhängig vom CO2 -Gehalt und der Temperatur im Raum zusätzlich angestellt werden. „Das System berechnet immer den besten Kompromiss zwischen guter Raumluft und optimaler Ausnutzung der Energieeffizienz“, sagt Schliepkorte.
Schon jetzt haben die Fraunhofer-Forscher weitere Anwendungen im Visier: Die Türdichtung soll auch helfen, die Luftfeuchtigkeit in Wohn- und Nutzgebäuden besser zu regulieren. Schimmelbildung zu Hause und trockene Augen im Büro könnten so bald der Vergangenheit angehören.
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