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Der Appicaptor entlarvt sie alle

App-Sicherheit: neues Testwerkzeug
Der Appicaptor entlarvt sie alle

Der Appicaptor entlarvt sie alle
Nicht jede App ist vertrauenswürdig. Manche installieren Schadsoftware, andere klauen Dokumente oder Passwörter. Von diesen sollte man besser die Finger lassen Bild: © Fraunhofer SIT
Ob Shoppingportale, Spiele oder soziale Netzwerke – Apps sind vor allem auf Privatnutzer ausgerichtet. Doch auch für Unternehmen bergen sie Risiken. Ein Testframework hilft künftig, Sicherheitslücken und Schadsoftware in Apps zu entlarven.

„Bitte wenden Sie sich an den Administrator.“ Diese Meldung erscheint meist auf dem Bildschirm, wenn Mitarbeiter auf dem Unternehmensrechner eine neue Software installieren wollen. Der Grund: Die Firmen wollen sich gegen Computerviren und andere Schadsoftware schützen und sichergehen, dass Betriebsgeheimnisse nicht nach außen gelangen. Was bei fest installierten Rechnern gang und gäbe ist, gestaltet sich bei mobilen Smartphones allerdings schwierig. Die Firmen können kaum verhindern, dass Mitarbeiter verschiedene Apps auf ihr Gerät laden; vor allem, wenn es sich um private Geräte handelt, die mit dem Firmennetz verbunden werden.

Doch wie vertrauenswürdig sind die einzelnen Apps – haben sie eine Schadsoftware im Schlepptau, die Dokumente und Passwörter klaut oder Maschinen und Server sabotiert? Wie steht es um die Sicherheit – werden wichtige Informationen unverschlüsselt übertragen? Wie sind Unternehmensdaten gespeichert – können fremde Personen darauf zugreifen, etwa wenn der Besitzer das Smartphone verliert?
Antworten auf diese Fragen liefert künftig das „Appicaptor-Testframework“, das Forscher am Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie SIT in Darmstadt entwickelt haben. Dieses System erstellt für Firmen zu jeder App und zu jedem Betriebssystem einen individuellen Testbericht.
„Unser Framework ‚Appicaptor‘ umfasst verschiedene Analysemethoden und -Werkzeuge“, sagt Dr. Jens Heider, Abteilungsleiter „Testlab Mobile Security“ am SIT. „Es kann sowohl Apps für Android- als auch für iOS-basierte Smartphones analysieren – es arbeitet also unabhängig von der Plattform. Zudem lässt es sich beliebig erweitern.“ Die Analyse läuft dabei automatisch. Findet „Appicaptor“ eine Sicherheitslücke oder eine Schadsoftware, gibt es eine Warnung aus.
Einmal gescannt und für sicher befunden heißt aber nicht, dass dies für alle Zeiten gilt. In bestimmten Abständen wiederholt die Software ihre Kontrolle daher – denn Apps werden regelmäßig verändert und überarbeitet. Mit Hilfe des „Appicaptors“ können Firmen entweder eine Whitelist erstellen, also eine Liste mit unbedenklichen Apps, die Mitarbeiter auf den Smartphones nutzen können. Oder eine Blacklist, auf der sich diejenigen Apps befinden, die gefährlich sind und die die Mitarbeiter auf keinen Fall installieren dürfen.
Das Framework ist bereits im Betrieb – es wird ständig weiterentwickelt und an neue Betriebssysteme angepasst. Momentan testen und optimieren die Forscher es gemeinsam mit der Industrie. Die Testphase läuft noch bis zum Herbst dieses Jahres.
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