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Mit WLAN den Service in der Klinik optimieren

Digitalisierung im Krankenhaus
Mit WLAN den Service in der Klinik optimieren

Mit WLAN den Service in der Klinik optimieren
Das Darmstädter Alice Hospital wächst – und mit dem Wachstum wird auch das IT-Netz ausgebaut. Der Netz-Zugang für Medizingeräte und der für Patienten sind dabei logisch getrennt Bild: Alice Krankenhaus
Potenziale der drahtlosen Kommunikation | Das Alice-Hospital in Darmstadt nutzt ein modernes Drahtlosnetzwerk: Es muss Sicherheit für medizinische Anwendungen bieten und soll den Patienten den Zugang zum Internet über einen Hotspot einfach ermöglichen.

Im Darmstädter Alice-Hospital wird gebaut, bereits im Frühjahr 2017 wuchs die Klinik, und auch für 2018 steht der Neubau von zwei Gebäuden an. „Das Drahtlosnetzwerk wächst dann mit“, erklärt Alexander Kern, Leiter IT-Management am Alice-Hospital. „Schließlich sollen auch dort mobile medizinische Dienste und der Patienten-Hotspot verfügbar sein.“

Bevor im Herbst 2016 ein neues Drahtlosnetzwerk im Krankenhaus implementiert wurde, sah es mit der drahtlosen Freiheit noch anders aus: Das alte WLAN lief unzuverlässig und konnte keine stabile Versorgung garantieren. Die IT-Verantwortlichen im Alice-Hospital entschieden Mitte des Jahres, mit einem neuen Netz die Verfügbarkeit und Stabilität aller mobilen Anwendungen zu erhöhen.

Hardware musste medizinische Zulassung haben

„Grundvoraussetzung für das neue WLAN war es, dass die Hardware eine medizinische Zulassung hatte“, so Kern. „Wir haben uns unterschiedliche Netzwerkhersteller angeschaut. Die Wahl fiel dann auf das deutsche Unternehmen Lancom Systems.“ Gemeinsam mit dem langjährigen Systemhauspartner, der Sidis GmbH aus Kriftel bei Frankfurt a. M., wurde das neue WLAN konzipiert und ausgerollt.

Zurzeit versorgen rund 120 Access Points (APs) etwa 19 000 m² Fläche – darunter das Alice-Hospital sowie die angrenzende Kinderklinik, diverse Belegarztpraxen und das Bildungszentrum für Gesundheit. Die eingesetzten Komponenten funken simultan im 2,4- und 5-GHz-Funkband. „Wir nutzen verschiedene Funktionen der Access Points, zum Beispiel die aktive Steuerung von Clients auf das weniger ausgelastete 5-GHz-Frequenzband, um Leistung und Auslastung des Netzes zu optimieren“, erklärt Kern.

Netze für Diagnosegeräte und Patienten sind logisch getrennt

Gemanagt und konfiguriert werden die Access Points über einen zentralen WLAN-Controller. Über diesen wird auch der Patienten-Hotspot zur Verfügung gestellt. Die Netze für die Patienten, medizinischen Diagnosegeräte, mobile Visite und die Belegarztpraxen sind logisch voneinander getrennt. Das Patienten-WLAN ist unverschlüsselt, die Praxis-Netzwerke sind per WPA2 gesichert, und in den medizinischen Netzen läuft eine zertifikatsbasierte Authentifizierung.

„Das Alice-Hospital hat schon vor einiger Zeit auf digitale Patientenakten umgestellt“, erklärt Kern. „Daten zum Krankheitsbild, zu Fieberkurven oder den Laborwerten werden ausschließlich digital erfasst und archiviert.“ Etwa 15 Patientenwagen, die mit Laptops ausgestattet sind, werden hier eingesetzt. Die Laptops greifen über das Drahtlosnetzwerk auf die Datenbank des Krankenhauses zu und unterstützen Arzt und Pflegepersonal bei der mobilen Visite.

„Die Patientenwagen stellen den wichtigsten Dienst im WLAN dar“, betont Kern. „Der Zugang zum Krankenhausnetz und den entsprechenden Servern muss jederzeit gewährleistet sein.“ Fällt der WLAN-Controller aus, wechseln die APs automatisch in den autarken Weiterbetrieb. So kommt es bei den kritischen Diensten nie zu einem Ausfall.

Auch Belegarztpraxen werden mit WLAN-Signal versorgt

Neben der mobilen Visite gibt es noch weitere Anwendungen, die das WLAN nutzen: Mobile Blutzuckermessgeräte werden über das Drahtlosnetzwerk in das Krankenhausnetz eingebunden, außerdem wird eine Vielzahl der Belegarztpraxen über das Drahtlosnetzwerk des Hospitals mit einem WLAN-Signal versorgt.

Alle Patienten des Krankenhauses können auf einen kostenlosen WLAN-Hotspot zugreifen. Per SMS-Selbstauthentifizierung erhalten die Patienten die Zugangsdaten direkt auf ihr Smartphone. Früher mussten sich die Patienten ausgedruckte Papier-Tickets von den Mitarbeitern des Krankenhaus-Empfangs ausstellen lassen. „Die Registrierungen sind in den letzten Monaten auf täglich 70 bis 100 Clients angestiegen“, sagt Kern. „Das liegt an der höheren Stabilität des Netzes aber sicherlich auch an der einfachen Hotspot-Anmeldung.“

Selbstauthentifizierung wurde als weiteres Feature umgesetzt

„In der Zusammenarbeit mit dem Hersteller haben wir gute Erfahrungen gemacht“, so Kern. „Techniker waren im Bedarfsfall schnell greifbar, und eine Feature-Anfrage zur SMS-Selbstauthentifizierung des WLAN-Hotspots, die wir gemeinsam mit unserem Systemhaus-Partner beim Hersteller eingebracht hatten, wurde umgesetzt.“

Laut Kern leben Krankenhäuser auch von den Weiterempfehlungen ihrer Patienten. „Da zählt neben der medizinischen Versorgung auch der Service am Patienten, und hier sorgt ein zuverlässiger WLAN-Hotspot für positive Resonanz.“

Daneben werden Prozesse und Abläufe durch mobile Anwendungen und Dienste beschleunigt. „Wir wollen das noch weiter vorantreiben und zukünftig Tablets und mobile Ultraschallgeräte einsetzen“, sagt Kern. „Mit dem neuen WLAN wissen wir, dass wir eine stabile, ausfallsichere und zukunftsfähige Lösung gefunden haben, die unseren hohen Anforderungen entspricht.“

Weitere Access Points lassen sich einfach und schnell mittels Zero-Touch-Deployment, also über eine vollautomatische Inbetriebnahme, in das Netzwerk einbinden. Alexander Kern weiß, dass er sich auf sein WLAN verlassen kann, wenn 2018 die bauliche Erweiterung des Krankenhauses startet. (op)

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