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Medizinkabel unterstützt neue Art der Wundheilung

Medizinkabel
Spezialkabel unterstützt neue Art der Wundheilung

Medizinkabel | Mit der Wundauflage Plasmapatch von Coldplasmatech lassen sich chronische, schwer therapierbare Wunden behandeln. Wirkmedium ist „kaltes“ Plasma. Die hierzu erforderliche Energie gelangt über ein hochflexibles, autoklavier-bares Spezialkabel von E&E von dem energiezeugenden Gerät zur Wundauflage.

Dr. Bernhard Reichenbach
Fachjournalist in Sandhausen

Medizintechnische Kabellösungen des Spezialkabelanbieters E&E Kabeltechnik aus Oer-Erkenschwick helfen Menschen, ihre Gesundheit wiederzuerlangen. Ein Beispiel hierfür ist die innovative Wundauflage Plasmapatch – eine „Revolution“ bei der Behandlung chronischer Wunden. Sie wurde von dem in Greifswald ansässigen Start-up-Unternehmen Coldplasmatech entwickelt und soll in Kürze auf den Markt kommen.

„Unsere Wundauflage funktioniert mithilfe der Plasmatechnik. Sie wird eingesetzt bei Patienten mit chronischen, schwer heilenden Wunden, bei denen herkömmliche Therapieformen an ihre Grenzen stoßen“, erläutert Coldplasmatech-Geschäftsführer Dr. Carsten Mahrenholz und merkt an: „Von diesen Patienten gibt es allein in Deutschland fast vier Millionen.“ Die wiederverwendbare Plasmapatch-Auflage, ein etwa 10 cm x 10 cm großes Spezialpflaster auf Silikonbasis, fördert die Wundheilung in verschiedener Weise: „Kaltes“ Plasma tötet die heilungshemmenden Keime, Erreger und Pilze ohne Resistenzbildung und Nebenwirkungen ab. Zudem fördert es die Regeneration der Zellen, regt das Immunsystem an und hilft, neue Blutgefäße zu bilden. Die Durchblutung im Wundgebiet wird gefördert.

„Kaltes“ Plasma desinfiziert und regt das Immunsystem an

Das für die positiven Effekte verantwortliche „kalte“ physikalische Plasma ist ein nichtthermisches, energetisch angereichertes und elektrisch leitfähiges Gas. Dessen Temperatur liegt unter 40 °C. Es ist daher hautverträglich und bei normalen Umgebungsbedingungen einsetzbar. Aufgrund seiner desinfizierenden und das Immunsystem anregenden Wirkung besitzt es ein großes Potenzial in der medizinischen Anwendung.

Um in der Plasmapatch-Wundauflage das „kalte“ Plasma aus der Umgebungsluft zu erzeugen und es an der Unterseite der Auflage freizusetzen, muss Energie zugeführt werden. Diese liefert der Plasmacube, ein kompaktes Gerät, das auf jeden Behandlungstisch passt. Die Energie gelangt über ein Spezialkabel von E&E Kabeltechnik zu der Wundauflage. Die erforderlichen Steckverbindungen stammen von der Odu GmbH & Co. KG, Mühldorf.

Sobald der Plasmacube eingeschaltet wird, fließt die plasmaerzeugende Energie. Ein bläuliches Leuchten an der Oberseite der Wundauflage zeigt den Einsatz des Plasmas an. „Die schmerzfreie Behandlung wirkt zeitnah“, betont Dr. Mahrenholz. „Nach etwa zwei Minuten ist sie beendet. Die Wundauflage wird abgenommen und ein neuer Verband angelegt. Dieses Prozedere wird zwei bis drei Mal pro Woche wiederholt.“ Die gesamte Behandlung soll nur wenige Wochen andauern. Aufgrund der kurzen Behandlungsdauer sinken die Behandlungskosten erheblich. Die einfache, schnelle und sichere Lösung zur Wundheilung wurde bereits mit diversen Preisen ausgezeichnet, beispielsweise kürzlich mit dem Deutschen Innovationspreis 2018.

Energie gelangt übers Kabel zur Wundauflage

Bei dem medizintechnischen Hightech-System aus Greifswald waren die Anforderungen an die eingesetzten Komponenten besonders hoch. Dies gilt auch für das von E&E Kabeltechnik gelieferte dreipolige, biokompatible Kabel (ISO 10993), das einen Mantel aus nicht blockendem Silikon besitzt. Es sollte nicht nur plasmabeständig und autoklavierbar sein, sondern auch besonders flexibel, um eine dauerhaft knick- und bruchfreie Verbindung zwischen Plasmacube und Plasmapatch sicherzustellen. Zudem sollte es aus Sicherheitsgründen gut abgeschirmt und hochspannungsfest sein. „Wir haben die Parameter der gelieferten Kabelvarianten geprüft und das jetzt verwendete Kabel eingehend getestet“, berichtet Dr. Carsten Mahrenholz. „Es ist allen gestellten Anforderungen vollauf gewachsen.“

Maßgeschneiderte Kabellösung für Massenware

Das Entwicklungsteam, das vorab eine Analyse der möglichen Kabellieferanten durchgeführt hatte, entschied sich für E&E Kabeltechnik auch, weil es das Unternehmen in Bezug auf die zu liefernde Stückzahl als idealen Partner ansah. Dieser bietet eine maßgeschneiderte Lösung für Massenware, denn die Produktion des Kabels ist leicht skalierbar. Daher ist es für die Oer-Erkenschwicker kein Problem, anfänglich eine geringe Stückzahl beizustellen, jedoch ohne weiteres auch schnell und zuverlässig in hoher Stückzahl liefern zu können, wenn das Produkt des Kunden einmal läuft. Hinzu kommt, dass die Kabel keine Wegwerfartikel sind, sondern sich immer wieder neu verwenden lassen. Dr. Mahrenholz, jedenfalls, freut sich über die positive Zusammenarbeit: „E&E Kabeltechnik hat uns als Start-up gute Hilfestellung geleistet, und das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt.“

www.eue-kabel.de

www.coldplasmatech.de

E&E auf der Compamed: Halle 8b, Stand E20


Das Spezialkabel S-EE-Flex NXG ist aus Sicherheitsgründen gut abgeschirmt und hochspannungsfest
Bild: E&E Kabeltechnik

Kabelmantel ohne Klebeeffekt

Mit S-EE-Flex NXG hat der Kabelexperte E&E Kabeltechnik einen speziellen Kabelmantel aus Silikon im Programm. Dessen großes Plus ist die modifizierte, nicht haftende und reibungsmindernde Oberfläche. Dies bietet erhebliche Vorteile bei der Handhabung, beispielsweise wenn entsprechende Kabel über eine glatte Oberfläche gezogen oder in Kunststoffbehältnisse verpackt werden. Ein weiterer Vorzug des Silikon-Mantels ist die geringe Schmutzaufnahme an der Oberfläche dank reduzierter statischer Aufladung. Aufgrund der genannten Stärken eignet sich die Ummantelung besonders für den Einsatz im medizintechnischen Bereich. Hinsichtlich der Sterilisation, etwa mittels Autoklaven, unterscheidet sich das neue Produkt nicht von herkömmlichem Silikon. Ein Biokompatibilitätszertifikat gemäß ISO 10993–1 liegt vor. S-EE-Flex NXG ist in einem breiten Farbspektrum erhältlich.

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