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Zwei Produkte zur gleichen Zeit

Heißkanaltechnik: Einwandfreier Anspritzpunkt an der Schutzkappe
Zwei Produkte zur gleichen Zeit

Schutzkappen für zwei Produkte stellt B. Braun in Millionenstückzahlen in Tandemtechnik her. Für die erforderliche Präzision sorgt ein offenes Heißkanalsystem.

Mehr als 70 Mio. Schutzkappen für zwei verschiedene Produkte fertigt die B. Braun Melsungen AG pro Jahr, und zwar neuerdings auf einem Werkzeug. Damit ließ sich die Zykluszeit der Einzelartikel um 10 % reduzieren, wobei in der gleichen Zeit sogar zwei Artikel hergestellt werden können.

Bis Anfang 2007 fertigten die Melsunger solche Schutzkappen auf zwei konventionellen Mehrfachwerkzeugen mit Mehrfachdüsen. Als diese wegen ihrer niedrigen Fachzahl die erforderlichen Stückzahlen nicht mehr erreichten und eines der Werkzeuge an seine Verschleißgrenze kam,wurde geprüft, ob eine Produktionsumstellung die Fertigungskosten senken könnte. „Dieser Ansatz ist bei uns Firmenphilosophie“, erläutert Stefan Moser, Projektingenieur bei B. Braun.
Wegen der höheren Stückzahlen bot sich die Tandem-Technologie an. Damit lassen sich auf einer Spritzgießmaschine zwei Artikel separat und individuell spritzen, in einem überlappenden Spritzgießzyklus. Für diese Technik ist eine Maschine mit relativ großer Werkzeug-Einbauhöhe und angepasster Programmierung erforderlich – in Melsungen fiel die Wahl auf eine Maschine vom Typ Engel 200/90 V Electric mit elektrischer Spritzeinheit.
Für die beiden Schutzkappen-Typen war die Herausforderung der richtige Klemmsitz: Er sorgt dafür, dass sich die Kappen für den Mini-Spike – ein Entnahme- und Zuspritz-Spike für Mehrdosenbehälter – und den Transofix –ein Transferset für sterile Flüssigkeiten – beim Transport nicht lösen, sich aber trotzdem leicht abziehen lassen. Das heute für die Kappen verwendete Tandemwerkzeug ist mit zwei Trennebenen ausgestattet, wobei sich Volumen und Stückzahl je Trennebene unterscheiden können.
„Das Highlight” der neuen Produktion aber ist laut Moser das Heißkanalsystem. Es garantiere nicht nur, dass die Kavitäten in den beiden Seiten des Werkzeugs gleichmäßig gefüllt werden, sondern auch, dass die Schutzkappen einen einwandfreien Anspritzpunkt aufweisen. In Sachen Heißkanaltechnik arbeiten die Melsunger seit Jahren mit der Günther Heisskanaltechnik GmbH in Frankenberg zusammen. Um das Tandemwerkzeug möglichst kompakt zu bauen, wurden Mehrfachdüsen vorgesehen. „Solche Düsen bauen sehr klein, lassen kleine Raster im Werkzeug zu und halten den Regelungsaufwand gering“, erläutert Walter Ehlert, zuständig für Beratung und Verkauf bei den Frankenbergern.
Nadelverschlusstechnik am Anschlussschnorchel sowie an der Spritzgießmaschine sollte unter anderem dafür sorgen, dass die Maschine noch fördern kann, wenn der Schnorchel schon abfährt, um Trennebene 1 auszuwerfen. „Damit gab es zu Beginn der Serienfertigung Probleme“, erinnert sich Moser. „Bei den Schutzkappen drückte das Material zur Spritzseite hin aus dem System, und die Artikel zogen anfangs Fäden.“ Das Problem wurde jedoch gelöst, indem die Maschinen-Nadelverschlussdüse gegen eine offene Düse getauscht, der innere Querschnitt der Anschlussdüse vergrößert und das Maschinenprogramm optimiert wurde.
Christian Bothur Fachjournalist in Düsseldorf

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