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Zu sexy für diese Welt

Verhaltensforschung: Auch bei Fischen werden die besten Partner oft verschmäht
Zu sexy für diese Welt

Zu sexy für diese Welt
Zebrafischpaar - hier gewinnt nicht der Größte beim Sex (Bild: Eva-Maria Cyrus)
Eine neue Studie zeigt, dass Zebrafischweibchen bei der Partnerwahl nach der Größe gehen – und dabei jedoch den Zweitattraktivsten bevorzugen.

Für alle Männer, die am Valentinstag kein Date bekommen haben, gibt es nun einen Trost aus dem Tierreich: Zebrafischweibchen lassen sich auch nicht mit jedem ein, schon gar nicht immer mit den attraktivsten Partnern. Grundsätzlich bevorzugt die Zebrafischdamenwelt größere Fortpflanzungspartner. Das Dubiose: Ausgerechnet die besonders langen Männchen, die hohes Sexappeal ausstrahlen sollten, werden bei der Partnerwahl links liegen gelassen. Stattdessen favorisieren die Zebrafischdamen die zweitstattlichsten Liebhaber.

Zu sexy zu sein, ist also gar nicht unbedingt von Vorteil. Die entsprechende Studie wurde am Berliner Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei und an der Humboldt-Universität zu Berlin durchgeführt und ist in der Online Ausgabe des Fachjournals Environmental Biology of Fishes erschienen.
Über den dahinterliegenden Mechanismus geben bisher unpublizierte Daten Auskunft: Die Zebrafischweibchen werden von allzu hünenhaften Männchen ständig bedrängt und beworben, wohl weil die Männchen um ihre Attraktivität wissen und ständig zur Paarung rufen. Durch das ständige Werben steigt der Stresslevel der Weibchen, was ihre Fortpflanzungswilligkeit und die Menge abgelegter Eier substantiell reduziert. Das wiederum ist mit Fitness-Nachteilen für die großen Männchen verbunden, da sie ihre eigentlich hohe Spermaqualität aufgrund begrenzter Eimengen nicht voll ausnutzen können. Inwiefern diese Aspekte auch das natürliche Fortpflanzungsverhalten und die sexuell motivierte Selektion in der Natur beeinflussen, ist bisher nicht bekannt. Die Versuche fanden in Monogamie im Labor statt – von Gruppenleben wie in der Natur also keine Spur. Möglicherweise hat das die Ergebnisse beeinflusst.
Für den Menschen hat die Erkenntnis zur Verbindung von Körpergröße, Fruchtbarkeit und Attraktivitätsgrad zunächst keine Bewandtnis. Allerdings ist auch bei Homo sapiens bekannt, dass eine zu vorteilhafte Ausstattung mit sexuell anziehenden Reizen kontraproduktiv sein kann. Wer traut sich schon, die oder den Dorfschönsten ungeniert anzusprechen.
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