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Wer weiß alles, wo ich bin?

Ortungstechnologien: Was tun gegen die totale Überwachung?
Wer weiß alles, wo ich bin?

Wer weiß alles, wo ich bin?
Handys mit GPS-Empfänger senden Standortdaten Bild: zVg
Immer mehr Alltagshandlungen hinterlassen Datenspuren, die verraten, wo wir uns aufhalten, was wir tun und mit wem wir in Verbindung stehen. Wo das hinführen kann, zeigt eine Studie des Schweizer Zentrums für Technologiefolgenabschätzung.

Ob wir mobil telefonieren, auf das Internet zugreifen, ein Foto auf eine Internetplattform hochladen, mit einem Chip eine Tür öffnen oder bargeldlos bezahlen: Fast immer entstehen dabei Daten, die sich zu Bewegungsprofilen zusammenfügen lassen und Rückschlüsse auf unsere Lebenssituation erlauben.

So ermittelt ein GPS-Empfänger, etwa in einem Smartphone, die Position des Benutzers auf rund 10 m genau. Das GSM-Mobilfunknetz schafft eine Genauigkeit bis etwa 100 m. Wer per Wireless LAN einen Computer einloggt, wird auf einen Meter genau erfasst; ein Internetzugang per Festnetz liefert Daten bis hin zu Straße und Hausnummer des Benutzers . Weniger heikel ist das Auslesen von RFID-Chips aus Einkaufswagen – das funktioniert nur im Nahbereich, etwa im engen Durchgang neben der Supermarktkasse. Mit der Ausbreitung dieser Technologien gehen sowohl Chancen als auch Risiken für die Gesellschaft einher.
Wer kann, wer darf unter welchen Bedingungen Ortungsdaten erfassen, speichern, verarbeiten, weitergeben oder löschen? Welche Maßnahmen können Bürger, Unternehmen und der Gesetzgeber ergreifen, um dem Missbrauch von Ortungsdaten vorzubeugen? Mit der interdisziplinären Studie „Lokalisiert und identifiziert. Wie Ortungstechnologien unser Leben verändern“ will TA-SWISS, das Schweizer Zentrums für Technologiefolgenabschätzung, die Öffentlichkeit sowie Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung für die Problematik sensibilisieren.
Lorenz Hilty von der Empa-Abteilung „Technologie und Gesellschaft“ wirkte als Projektleiter an der Erstellung der Studie mit. Er warnt vor der zunehmenden Abhängigkeit von Ortungstechniken. Immer mehr Geräte werden „smart“ und erbringen Leistungen, die auf der Weitergabe der geographischen Position basieren. Doch immer seltener lässt sich die Funktion ausschalten – und falls sie abschaltbar ist, muss man auf einige Komfort-Features verzichten. Die Daten aus diesen Messungen werden oft im Ausland verarbeitet und sind damit der Kontrolle der überwachten Person entzogen.
Die TA-SWISS-Studie schlägt daher eine Reihe von Maßnahmen zum Schutz der Privatsphäre vor: politische Durchsetzung besserer Datenschutz-Standards im internationalen Raum, zertifizierte und transparente Softwareprodukte mit Datenschutz als Qualitätsmerkmal, eine gesetzlich verordnete, eingeschränkte Aufbewahrungsdauer der Ortungsdaten sowie Info-Veranstaltungen, speziell für Jugendliche, um über Chancen und Risiken der erhobenen Bewegungsprofile aufzuklären.
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