Ein neuer EU-Gesetzentwurf erleichtert Arztbesuche im Ausland: Patienten sollen künftig frei wählen können, in welchem EU-Land sie sich ambulant behandeln lassen. Doch ohne Zugang zu Patientendaten stehen ausländische Ärzte im Notfall mit leeren Händen da. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Software- und Systemtechnik (ISST) befassen sich daher mit dem sicheren Austausch medizinischer Informationen und elektronischer Verschreibungen zwischen Europäischen Gesundheitssystemen. Gemeinsam mit 27 Projektpartnern aus zwölf EU-Staaten arbeiten die Fraunhofer-Forscher im Auftrag der EU am Aufbau einer allgemeinen Infrastruktur für europäische E-Health-Informationen. Grundlegende Erfahrungen gibt es bereits für das Gesundheitssystem in Deutschland: 2006 startete die Arbeit an der elektronischen Fallakte (eFa) als erster einheitlicher Kooperationsbasis für den Austausch von Patienteninformationen. Heute ist die eFa ein deutschlandweiter Standard für alle Leistungserbringer im Gesundheitswesen. Das ISST befasst sich bereits seit Jahren mit Technologien für den Austausch hochsensibler Daten und entwickelt Strategien für deren Schutz.
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