Startseite » Allgemein »

Wenn die Waage mit dem Arzt kommuniziert

Telekommunikation: Mobilfunknetz überträgt Patientendaten und Diagnoseergebnisse
Wenn die Waage mit dem Arzt kommuniziert

Im modernen Gesundheitssystem bieten mobile Endgeräte die Chance für mehr Effizienz und integrierte Prozesse in der Patientenversorgung. Das ermöglicht bessere Diagnosen, weniger Doppeluntersuchungen und senkt so die Kosten.

Statt mit Kaffee startet Mechthild P. ihren Tag online. Die ersten Daten des Tages versendet sie aber nicht über den PC oder ihr Smartphone, das erledigt ihre Waage für sie: Jeden Morgen stellt sich die herzkranke Frau auf eine spezielle Waage, die ihr aktuelles Gewicht über eine SIM-Karte von Telefónica Germany an die Münchner Gesellschaft für Patientenhilfe DGP mbH übermittelt. Die Spezialisten der Patientenhilfe machen sich auf diese Weise täglich ein aktuelles Bild über den Gesundheitszustand der 76-jährigen Münchnerin.

Was noch vor wenigen Jahren kaum mehr als ein Zukunftsszenario war, ist heute für viele Patienten eine enorme Hilfe im Alltag: Schon längst kommunizieren nicht mehr nur Menschen über Mobilfunk, auch Maschinen nutzen diese Netze zum automatischen Informationsaustausch. Maschine-zu-Maschine-Kommunikation (M2M) heißt der neue Trend, der auch das Gesundheitswesen verändert: Wichtige medizinische Daten erreichen damit von überall den richtigen Empfänger. Das hilft besonders Personen, die auf eine kontinuierliche Überwachung ihrer Gesundheit angewiesen sind. Mit der neuen Form der Datenkommunikation sind sie in der Lage, ein sicheres und selbstbestimmtes Leben zu führen.
Die Experten schätzen, dass solche Dienste in den kommenden Jahren immer mehr an Bedeutung gewinnen: Wenn 2020 rund ein Viertel der deutschen Bevölkerung über 65 Jahre alt ist und chronische Krankheiten 70 % der Gesundheitskosten verursachen, dann kann die Technik nicht nur für ein besseres Leben der Betroffenen sorgen, sondern auch die Kosten im Gesundheitswesen senken. Die neuen Möglichkeiten der Telekommunikation und von M2M zählen deshalb zu den großen Hoffnungsträgern.
Die neue Spezialwaage von Mechthild P. ist nur eine der neuen Anwendungen, mit denen Patientendaten sicher, schnell und effizient übertragen werden. Die technische Basis dafür liefern Telekommunikationskonzerne wie Telefónica Germany. Das Unternehmen stellt der Patientenhilfe München mehr als 2000 SIM-Karten zur Verfügung. Die damit ausgestatteten Geräte wählen sich selbstständig in das O2-Mobilfunknetz ein und übermitteln ihre Messergebnisse. Bei Abweichungen von medizinischen Normwerten wird automatisch eine Krankenschwester informiert, die sich mit dem Patienten und dem behandelnden Arzt in Verbindung setzt. Dadurch kann der Arzt rechtzeitig eine Behandlung einleiten, die den Betroffenen in vielen Fällen einen Krankenhausaufenthalt erspart. Die Kosten für Klinikaufenthalte konnten so um rund 40 % reduziert werden.
Derartige moderne Technik verbessert auch die Kommunikation von Ärzten und Pflegepersonal untereinander. Das zeigt sich beispielsweise an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), die bei einer umfassenden Modernisierung auch ihre DECT-Telefone fürs Festnetz sowie die „Pieper“ abschaffte. Diese veralteten Funkmeldeempfänger werden immer noch in vielen Kliniken genutzt, entsprechen aber nicht den heutigen Anforderungen des Klinikpersonals. Die MHH ersetzte nun ihre 1400 Pieper, 300 Handys und unzähligen DECT-Telefone durch eine innovative Mobilfunklösung.
Für den Klinikbetrieb mit 90 Stationen und rund 1400 Betten richtete Telefónica Germany eine spezielle Campusversorgung mit eigenen Basisstationen ein. Selbst unterirdische Bereiche und Außenstellen des großen Geländes werden bestens versorgt. Über ihre Smartphones sind die Ärzte jederzeit erreichbar und haben ein aktuelles Bild von dem Zustand ihrer Patienten.
Gut vernetzt sind die Mediziner des Kuratoriums für Dialyse & Nierentransplantation e.V. Die Organisation aus Neu-Isenburg verbindet rund 280 Standorte, acht Logistikzentren und die Zentrale über ihre 155 Mbit/s-Leitungen. Das ermöglicht den Ärzten und Pflegern einen schnellen Blick auf Patientenbefunde. Die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachabteilungen konnte dadurch wesentlich verbessert werden, ein Faktor der sehr schnell zu mehr Behandlungsqualität führte. Die moderne Telekommunikationsinfrastruktur sorgte außerdem für eine kürzere Behandlungsdauer und damit für mehr Komfort für die Patienten bei weniger Kosten für ihre Betreuung.
Mehr Lebensqualität bringt auch der Notfallstick, den ein Wohnstift in München gemeinsam mit Telefónica Germany entwickelte. Das mobile Gerät verbindet sich auf Knopfdruck mit der nächstgelegenen Notfallambulanz und übermittelt automatisch die aktuelle Position. Der Dienst wird von den 2600 Bewohnern der Heimanlagen gut angenommen. Das Vertrauen auf schnelle Hilfe im Notfall gibt mehr Sicherheit im Alltag, so lautet die einhellige Meinung der Bewohner.
Johannes Pruchnow Telefónica Germany, München
Über Smartphones sind die Ärzte jederzeit erreichbar und gut vernetzt
Unsere Webinar-Empfehlung
Aktuelle Ausgabe
Titelbild medizin technik 2
Ausgabe
2.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Titelthema: PFAS

Medizintechnik ohne PFAS: Suche nach sinnvollem Ersatz

Alle Webinare & Webcasts

Webinare aller unserer Industrieseiten

Aktuelles Webinar

Multiphysik-Simulation

Medizintechnik: Multiphysik-Simulation

Whitepaper

Whitepaper aller unserer Industrieseiten


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de